Krypto-Handel und Schulden: Britische Glücksspiel-Studie enthüllt Problemfelder von Vielspielern

Posted on: 25/06/2022, 05:30h. 

Last updated on: 24/06/2022, 03:43h.

Eine aktuelle von der Spielerschutzorganisation GamCare in Auftrag gegeben Studie zeigt, dass sich fast die Hälfte der Briten derzeit um ihre finanzielle Situation sorgt. Deren Anzahl sei bei Personen, die Geld beim Glücksspiel verloren hätten, deutlich ausgeprägter. Menschen mit problematischem Spielverhalten seien zudem anfälliger für Probleme im Zusammenhang mit dem Krypto-Handel.

leere Brieftasche
Steigende Lebenshaltungskosten sind laut GamCare zum Problem für Vielspieler geworden. (Bild: Pixabay/Andrew Khoroshavin)

Wie aus der von YouGov durchgeführten Studie unter 4.000 Menschen in Großbritannien hervorgehe, seien 46 % der Befragten um ihre finanzielle Situation besorgt. Von den Befragten, die angegeben hätten, bedeutende Summen beim Glücksspiel verloren zu haben, würden sich sogar 61 % um ihre Finanzen sorgen.

Aus den jährlichen Erhebungen von GamCare gehe hervor, dass 75 % der Spieler in Großbritannien, die die Glücksspiel-Hotline nutzen, von finanziellen Schwierigkeiten berichten. 66 % der Spieler hätten erklärt, Schulden zu haben. Im Rahmen einer Spielsucht-Behandlung hätten 80 % der Spieler angegeben, finanzielle Schwierigkeiten zu haben.

Mitarbeiter der Spielsucht-Beratungshotline würden darüber hinaus vermehrt von Fällen berichten, in denen Menschen, die Beihilfeleistungen beziehen, in der Hoffnung auf zusätzliche Einnahmen am Glücksspiel teilnähmen. Viele von ihnen hätten sich dadurch in eine noch schlechtere finanzielle Lage versetzt.

Zudem hätten die Spielsucht-Berater von zunehmenden Anrufen Spielsüchtiger berichtet, die sich von ihrer Sucht erholt hätten, nun aber aufgrund des finanziellen Drucks wieder rückfällig geworden seien.

Krypto-Handel als steigende Gefahr für Spielsüchtige?

Nicht nur die Explosion der Lebenshaltungskosten stelle für Menschen mit problematischem Spielverhalten allerdings eine Gefahr dar. Auch hochriskante Investitionen in Kryptowährungen seien den Studienergebnissen zufolge ein Problem.

Es gebe GamCare zufolge viele Menschen, die mit Kryptowährungen handeln würden, ohne Schäden zu nehmen. Gerade für Spielsüchtige berge der Krypto-Handel jedoch eine erhöhte Gefahr.

GamCare-Vorstandsvorsitzende Anne Hemmings erklärte hierzu:

Unser Team berichtet von immer mehr Menschen, die sich an uns wenden, um Hilfe rund um das Krypto-Trading zu erhalten. Die Umfragedaten sind besorgniserregend, denn sie deuten darauf hin, dass jene, die bereits schwerwiegende Glücksspielschäden erlitten haben, eher negative Auswirkungen beim Krypto-Handel erleben. Dazu gehören der Versuch, den Verlusten nachzujagen, das Gefühl, überfordert zu sein und ihre Rechnungen nicht bezahlen zu können.

Mit Blick auf die derzeitige Überarbeitung des Glücksspielgesetzes in Großbritannien werde GamCare daher weiterhin das Bewusstsein für Probleme im Zusammenhang mit dem Glücksspiel schärfen. Dabei würden auch neue Trends wie der Handel mit Kryptowährungen Beachtung finden.