Australien: Netz­sperren für knapp 750 illegale Glücks­spiel-Webseiten

Posted on: 22/05/2023, 09:46h. 

Last updated on: 22/05/2023, 10:05h.

Australien setzt beim Kampf gegen das illegale Glücksspiel verstärkt auf Netzsperren. Nach Auskunft der staatlichen Medienaufsicht Australian Communications and Media Authority (ACMA) wurden bisher 747 Webseiten von illegalen Betreibern mit IP-Blockaden belegt.

Fahne Australien Schloss Computer
Australien setzt beim Kampf gegen illegales Glücksspiel auf Netzsperren (Bilder: Pixabay)

Allein in den vergangenen Tagen wurden demnach mit den Angeboten von Vave, Highway Casino und Online Casinos Australia drei Glücksspiel-Webseiten gesperrt. Mit der Verhängung von Netzsperren begonnen hatte die ACMA im November 2019.

Netzsperren gegen illegale Glücksspiel-Anbieter in Australien

Bei Bekanntgabe der jüngsten Sanktionen erinnerte die Behörde die australischen Verbraucher daran, dass auch seriös aussehende Online-Glücksspiel-Seiten meist nicht die notwendigen Spielerschutz-Tools böten, wenn sie über keine Lizenz verfügten.

Die ACMA erklärte:

Das bedeutet, dass Australier, die illegale Glücksspiel-Angebote nutzen, Gefahr laufen, ihr Geld zu verlieren. In unserem Register können Sie überprüfen, ob ein Anbieter in Australien zugelassen ist.

Zugleich verwies die Medienaufsicht auf ihr umfassendes Informationsangebot, das Australier über den Schutz vor illegalen Betreibern aufkläre. Ebenfalls ersichtlich sei dort eine detaillierte Aufstellung der gesperrten Unternehmen.

Laut ACMA zeigten die Maßnahmen erhebliche Erfolge. Demnach hätten sich schon über 200 illegale Anbieter in Folge der Netzsperren aus dem australischen Markt zurückgezogen.

Neben dem illegalen droht auch dem legalen Glücksspiel politischer Gegenwind. In der vergangenen Woche sprach sich Australiens Premierminister Anthony Albanese gegen die aus seiner Sicht zu starke Verbreitung der Werbung für Sportwetten aus. Im Rahmen einer Veranstaltung bezeichnete er die Werbespots als „ärgerlich“. Damit dürfte er auf Zustimmung vieler Kritiker stoßen, die auf eine Einschränkung oder gar ein Verbot der umstrittenen Werbung drängen.

Mit der Durchsetzung härterer Sanktionen für illegale Offshore-Glücksspiel-Webseiten hatte die ACMA schon im Jahr 2017 begonnen. Seitdem erwarten die nicht-lizenzierten Betreiber neben Netzsperren unter anderem auch Strafanzeigen und Geldbußen.

Um weiterhin effektiv gegen das illegale Online-Glücksspiel vorgehen zu können, ist die Behörde auch auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Aus diesem Grund hat sie auf ihrer Webseite einen Bereich [Seite auf Englisch] eingerichtet, in dem Spieler Hinweise zu den betreffenden Webseiten geben können. Inwieweit dies genutzt wird, ist nicht bekannt.