Studie enthüllt: Rubbellose können zu Spielsucht führen

Posted on: 04/06/2020, 01:33h. 

Last updated on: 04/06/2020, 03:51h.

Eine kürzlich in der internationalen Zeitschrift Addictive Behaviors veröffentlichte Studie der australischen Curtin University hat ergeben, dass Glücksspiel-Produkte wie Rubbellose und Lottospiele problematisches Spielverhalten zur Folge haben könnten.

Rubbellose
Australische Studie warnt vor Spielsucht-Gefahr durch Rubbellose. (Bild: youtube.com)

Die sogenannten „weichen Formen des Glücksspiels“ könnten möglicherweise zu psychischen und finanziellen Schwierigkeiten sowie zu Problemen in persönlichen Beziehungen führen.

Im Rahmen der Untersuchungen [Seite auf Englisch] wurden 2.112 Australier befragt. Leon Booth, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Curtin University und Hauptautor der Studie, befasste sich anschließend eingehender mit den 540 Probanden, die zuvor angegeben hatten, sich ausschließlich auf den Erwerb von Rubbellosen und Lotterie-Tickets zu konzentrieren.

Der Wissenschaftler förderte dabei zu Tage, dass sich mehr als ein Drittel der Befragten mit problematischem Spielverhalten konfrontiert sehe. Booth sagte, dass Rubbellose, die aufgrund ihrer Aufmachung sofortige Gewinne suggerierten, besonders schädlich seien.

Booth führte aus:

Wir glauben, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass Rubbellose aufgrund einiger ihrer Eigenschaften für Problemspieler besonders attraktiv sind. Nutzer erfahren beispielsweise sofort, ob sie einen Preis gewonnen haben, und erhalten zudem den Eindruck, dass sie beinahe einen Gewinn erzielt hätten.

Handlungsbedarf bei allen Formen des Glücksspiels

Die Studie untersuchte weiterhin, ob soziodemografische Merkmale, Verhaltensweisen, Wohnort, Beschäftigungsstatus, Alkoholkonsum, Raucherstatus und die Häufigkeit des Konsums von E-Zigaretten in Zusammenhang mit dem Erwerb von Rubbellosen oder Lotterietickets stehen könnten.

Dabei stellte sich heraus, dass jüngere männliche Studienteilnehmer, Raucher und Konsumenten von E-Zigaretten häufiger über eine problematische Nutzung von Lotterie-Produkten berichteten.

Co-Autorin der Studie, Professor Simone Pettigrew, kommentierte das Resultat der Forschung. Obwohl die Annahme vorherrsche, Rubbellose und Lotterien seien eine eher harmlose Form des Glücksspiels, seien sie trotzdem insbesondere für Kinder und Jugendliche nicht geeignet, sagte die Wissenschaftlerin.

In Großbritannien hat eine Studie der britischen Glücksspielbehörde hervorgebracht, dass 16 % der befragten Minderjährigen zwischen 11 und 16 Jahren mindestens einmal pro Woche ein Rubbellos erwürben.

Ministerin Miriam Jane Alice “Mims” Davies von der britischen konservativen Partei forderte daraufhin, den Zugang zum Glücksspiel ausnahmslos erst ab 18 Jahren zu ermöglichen, wie es bereits in anderen europäischen Staaten, unter anderem in Deutschland, der Fall ist.

Pettigrew forderte die Politik dazu auf, entsprechende Entscheidungen zu treffen, um proaktiv die durch diese Produkte verursachten Schäden zu verringern.