Britische Politiker fordern Einschränkung der Glücks­spiel­werbung

Posted on: 21/12/2023, 05:50h. 

Last updated on: 21/12/2023, 05:50h.

Glücksspielwerbung steht in der englischen Premier League seit geraumer Zeit in der Kritik. Dem schließen sich nun Abgeordnete des britischen Parlaments an. Sie fordern eine Reduzierung der Glücksspielwerbung in Englands höchster Fußball-Spielklasse.

Fußballspieler
Im Fußball ist Glücksspielwerbung weit verbreitet (Bild: Flickr/Joshjdss, CC BY 2.0)

Am Donnerstag erklärten die Parlamentarier, dass die Premier League und andere Sportverbände sich verpflichten sollten, die Anzahl der Glücksspielwerbung in den Stadien zu reduzieren. Die Abgeordneten verlangen zudem von der Regierung, mehr zu tun, um die Belastung durch Glücksspielwerbung zu minimieren.

Veröffentlicht wurde der Aufruf im Ministerium für Kultur, Medien und Sport. Dieses ist für die Regulierung des Glücksspiels und der Werbung in Großbritannien zuständig.

Die Kritiker berufen sich auf eine jüngst veröffentlichte Studie zur Glücksspielwerbung in der Premier League. Diese förderte zutage, dass während sechs zufällig ausgewählten Ligaspielen fast 7.000 sichtbare Glücksspielbotschaften gezeigt wurden.

Die Abgeordneten empfehlen deshalb die Umsetzung eines Verhaltenskodexes zur Glücksspielwerbung. In diesem sollen von Regierung und Sportverbänden striktere Richtlinien zum Marketing der Betreiber ausgearbeitet werden.

Besserer Spieler- und Jugendschutz

Einen wichtigen Grundpfeiler soll die Stärkung des Spieler- und Jugendschutzes bilden. So soll gewährleistet werden, dass ein höherer Anteil der Werbung für Informationen zum sicheren Glücksspiel verwendet wird.

Darüber hinaus müsse künftig ein stärkerer Jugendschutz umgesetzt werden. Es müsse sichergestellt werden, dass Heranwachsende von der Glücksspielwerbung in der Premier League verschont blieben. Dies sei derzeit nicht der Fall, wie die Studie ebenfalls zeige.

Caroline Dinenage, die Vorsitzende des Ausschusses, erklärte:

Die Regulierung des Glücksspiels sollte nicht zu sehr in die Freiheit eingreifen, etwas zu genießen, was für die Mehrheit ein problemfreier Zeitvertreib ist. Es sollte jedoch mehr getan werden, um sowohl Kinder als auch Menschen, die Erfahrung mit problematischem Glücksspiel haben, vor dem zu schützen, was oft wie eine Bombardierung mit Werbung bei Fußball- und anderen Sportereignissen erscheint.

Die Regierung müsse deshalb über die angedachten Maßnahmen hinausgehen. Derzeit befinden sich Politiker und Glücksspielbehörde UKGC in Konsultationen über die künftige Ausgestaltung des Glücksspielgesetzes.

Das geplante Ende der Trikotwerbung von Glücksspielunternehmen im Profifußball sei ein erster Schritt. Welche weiteren Maßnahmen künftig zur Reduzierung der Glücksspielwerbung in den Stadien der Premier League erfolgen, dürfte sich im kommenden Jahr zeigen.