Casino-Betreiber Crown Resorts erhält nächste Millionen­strafe

Posted on: 01/05/2023, 05:30h. 

Last updated on: 01/05/2023, 06:42h.

Der Casino-Betreiber Crown Resorts war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Gegenstand staatlicher Ermittlungen. Den daraus resultierenden Sanktionen kam nun eine neue millionenschwere Geldstrafe hinzu. Der australische Glücksspiel-Konzern wurde von der Victoria Gaming and Casino Control Commission (VGCCC) zur Zahlung von 30 Mio. AUD (17,8 Mio. Euro) verurteilt.

Crown-Casino Melbourne
Das Casino in Melbourne verstieß erneut gegen das Gesetz (Bild: Crown Resorts)

Die Glücksspielbehörde des Bundesstaates Victoria sah es als erwiesen an, dass Crown Resorts gegen die Richtlinien für Finanztransaktionen verstoßen hat. So sei es Gästen des Crown-Casinos von Melbourne möglich gewesen, Schecks, die auf sie selbst und nicht das Casino ausgestellt gewesen seien, gegen Jetons einzulösen.

Crown verstößt erneut gegen Casino-Gesetz

Dies sei laut VGCCC ein eindeutiger Verstoß gegen das Casino-Gesetz von Victoria. In diesem wird die Verwendung von Schecks in einem Casino bis auf wenige Ausnahmen verboten. Insbesondere ist es Glücksspiel-Anbietern demnach nicht erlaubt, Spielern auf diese Art Kredite zu gewähren.

Für Crown kommt die 30-Mio.-Strafe nur wenige Monate nach einer noch erheblich höheren Geldbuße. Erst Anfang November vergangenen Jahres hatte die VGCCC das Casino-Unternehmen wegen Verstößen gegen die Spielerschutz-Bestimmungen verurteilt. Damals musste der Betreiber die Rekordstrafe von 120 Mio. AUD (71 Mio. Euro) bezahlen. Hinzukommen 85 Mio. AUD (50 Mio. Euro), die Crown im Mai 2022 aufgrund von illegalen Finanzgeschäften in Rechnung gestellt wurden.

Grund für das Verbot der Zahlung per Scheck sei die oftmals nicht erkennbare Herkunft des Geldes, was ein Verstoß gegen die Anti-Geldwäsche-Bestimmungen darstelle. Darüber hinaus bestehe für Spieler die Gefahr, den eigenen finanziellen Schaden durch diese Zahlungsform massiv zu vergrößern.

Langjährige Verstöße

Die Höhe der Geldbuße sei nach Auskunft der Glücksspielbehörde darauf zurückzuführen, dass diese Form der illegalen Einlösung von Schecks im Crown-Casino eine langjährige Praxis darstelle. Nach Schätzungen der Kontrolleure seien auf diese Weise zwischen 1994 und 2021 Schecks im Wert von über 2,2 Mrd. AUD eingelöst worden.

Die VGCCC erklärte:

Sie [die Zahlen, Anmerkung d. Redaktion] vermitteln ein gewisses Gefühl für das Ausmaß, in dem die Bankscheck-Praxis wahrscheinlich zu einer kriminellen Infiltration durch Geldwäscher, der Zufügung von Glücksspielschäden und der Bereitstellung von etwas geführt hat, was andernfalls ein nicht autorisierter Kredit gewesen wäre.

Für Crown Resorts ist der aktuelle Verstoß mit der Geldstrafe allerdings noch nicht ausgestanden. Die VGCCC gab zudem bekannt, dass sie auf Basis der Informationen die Finanztransfers des Casinos weiter untersuchen werde.

Aktuell sprechen staatliche Stellen Crown die Eignung zur Führung des Casinos in Melbourne ab. Sollte das Unternehmen diese Einschätzung bis Ende des Jahres nicht widerlegen können, droht ihm die langfristige Entziehung der Casino-Lizenz.