Beschluss: Kabinett billigt Glücks­spielbehörde in Halle

Posted on: 24/02/2021, 11:49h. 

Last updated on: 24/02/2021, 12:10h.

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hat der Einrichtung der ersten bundesweiten Glücksspielbehörde den Weg geebnet. Einem Bericht der Mitteldeutschen Zeitung zufolge genehmigte die Regierung am Dienstag den Vertrag zur Anmietung von Räumlichkeiten im Technischen Rathaus von Halle.

Halle Saale Marktplatz
Die Glücksspielbehörde hat einen Standort in Halle gefunden. (Bild: Pixabay/lapping)

Finanzstaatssekretär Rüdiger Malter habe, so die Zeitung, den Beschluss bestätigt. Die Verhandlungen seien soweit fortgeschritten, dass der Mietvertrag mit dem Unternehmen Polis, dem Eigentümer des Technischen Rathauses, noch in dieser Woche unterzeichnet werden könne.

Die Ministerpräsidentenkonferenz beschloss bereits vor einem Jahr die Einrichtung der zentralen Glücksspielaufsicht in Sachsen-Anhalt. Schon damals war spekuliert worden, dass die Behörde ihren Sitz in Halle haben könnte. Künftig wird die Aufsicht für die Kontrolle des Glücksspiels in Deutschland verantwortlich sein. Dabei geht es um die Überwachung des rechtmäßigen Betriebs sowohl im Online- wie auch im landbasierten Glücksspiel.

Der Einzug der Glücksspielbehörde in das Gebäude sei für den 1. Juli 2021 geplant. An diesem Tag soll auch der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft treten, wenn ihm sämtliche Länderparlamente zugestimmt haben.

Staatssekretär Malter zufolge soll die Aufsicht im Technischen Rathaus rund 3.000 der insgesamt mehr als 9.000 Quadratmeter Fläche beziehen. Malter hob gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung die positiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hervor:

Da entstehen hochqualifizierte Arbeitsplätze. Das wird Halle sehr guttun.

So sei geplant, den Personalbestand der Behörde sukzessive auf 110 Mitarbeiter anwachsen zu lassen. Darunter befände sich eine große Anzahl hochspezialisierter Informatiker, die insbesondere für die Überwachung des Online-Glücksspiels eingestellt würden.

Künftig noch mehr Mitarbeiter?

Aufgrund des erwartbar hohen Personalaufwandes prognostizieren Branchenexperten, dass die Zahl der Beschäftigten in den kommenden Jahren um Hunderte weitere Kontrolleure anwachsen könnte. Zum Vergleich: Bei der britischen Glücksspielkommission UK Gambling Commission arbeiten über 350 Angestellte.

Der Staatssekretär hob zugleich den Vorteil der Standortwahl hervor. An dem zentral gelegenen Ort werde die Miete pro Quadratmeter anfänglich bei lediglich elf Euro liegen. Später solle sie auf 13 Euro steigen.

Im Vergleich zu anderen Städten sei dies jedoch noch immer günstig. So hätte eine vergleichbare Fläche für die Glücksspielbehörde in Metropolen wie Hamburg oder München leicht das Dreifache kosten können.