Illegales Online-Glücksspiel in Japan trifft auch Boyband-Mitglied
Posted on: 17/06/2025, 04:06h.
Last updated on: 16/06/2025, 10:18h.
- JO1-Sänger Shion Tsurubo aus Japan gesteht illegales Online-Glücksspiel.
- Das Boyband-Mitglied hat rund 15 Millionen Yen über das Smartphone auf Casinoseiten eingezahlt.
- Polizei fordert Anklage und schärfere Maßnahmen gegen Glücksspiel.
Illegales Online-Glücksspiel in Japan wird nicht ignoriert. Nun sorgt ein prominenter Fall in Tokio für öffentliche Aufmerksamkeit. Boyband-Sänger Shion Tsurubo hat zugegeben, über sein Smartphone auf einer ausländischen Online Casino-Seite gespielt zu haben. Er erklärte aber gegenüber der Polizei, sich der Illegalität nicht vollständig bewusst gewesen zu sein. Die Polizei in Tokio fordert trotz allem eine strenge strafrechtliche Verfolgung.

Der 24-jährige Sänger Shion Tsurubo, Mitglied der beliebten japanischen Boygroup JO1, steht im Fokus strafrechtlicher Ermittlungen. Die Polizei von Tokio leitete den Fall am 16. Juni an die Staatsanwaltschaft weiter. Der Vorwurf ist illegales Glücksspiel auf einer ausländischen Online-Casino-Plattform.
Tsurubo soll zwischen Dezember 2023 und August 2024 rund 15 Millionen Yen (circa 104.000 US-Dollar) eingezahlt haben. Der geschätzte Verlust liegt bei etwa 7,1 Millionen Yen. Laut Angaben der Ermittler spielte Tsurubo wiederholt Roulette auf der Webseite des Anbieters K8, der in Japan nicht legal betrieben werden darf.
Gegenüber der Polizei erklärte der Sänger, er sei sich der rechtlichen Konsequenzen zunächst nicht bewusst gewesen. Laut Ermittlern habe er erklärt:
Ich wurde eine Zeit lang süchtig nach Online-Glücksspiel, weil es über das Smartphone so leicht zugänglich ist
Der Zugang erfolgte regelmäßig über sein Mobiltelefon. Die Behörden werten dies als Beleg für eine fortlaufende und bewusste Teilnahme am verbotenen Glücksspiel. Die Polizei entdeckte Tsurubos Aktivitäten im Rahmen einer anderen Ermittlung und hatte ihn bereits Anfang des Jahres freiwillig befragt. Nun fordert sie ausdrücklich eine „strenge Bestrafung“ durch die Staatsanwaltschaft.
Zahl prominenter Verstöße gegen Japans Glücksspielgesetz wächst
Tsurubos Managementagentur Lapone Entertainment äußerte sich am 31. Mai zu dem Vorfall. Die Nutzung einer ausländischen Online-Casino-Seite wurde bestätigt und der Künstler wurde für zehn Tage suspendiert. Am 10. Juni kehrte er offiziell in die Öffentlichkeit zurück, doch die Ermittlungen laufen weiter.
Der Fall reiht sich ein in eine wachsende Zahl prominenter Verstöße gegen Japans Glücksspielgesetz. Nach mehreren Enthüllungen über ähnliche Fälle bei Profisportlern und Entertainern geht die Regierung zunehmend gegen illegales Online-Glücksspiel vor.
Japan hat inzwischen acht Länder und Regionen aufgefordert, japanischen Spielern den Zugang zu ihren Online Casino-Webseiten zu sperren. Viele davon sind in japanischer Sprache verfügbar.
In Japan ist Glücksspiel grundsätzlich streng reguliert. Erlaubt sind nur staatlich kontrollierte Lotterien und Wetten auf Pferde-, Fahrrad-, Motorboot- und Speedwayrennen. Die Teilnahme an ausländischen Online-Casinos, selbst wenn diese in anderen Ländern lizenziert sind, gilt als Straftat. Dennoch schätzt eine Polizeiumfrage, dass über 3 Millionen Menschen im Land bereits online gespielt haben.
Illegales Online-Glücksspiel lässt sich offenbar mit minimalem Aufwand betreiben. Das Smartphone verschafft schnellen Zugang zu ausländischen Plattformen, die nicht dem japanischen Recht unterliegen. Tsurubos Fall ist ein weiteres Signal für den Ernst der Situation, nicht nur in Japan, sondern weltweit.
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