Italien launcht neue App zum Finden legaler Glücksspiel-Angebote

Posted on: 07/11/2021, 05:30h. 

Last updated on: 05/11/2021, 04:17h.

Ab nächster Woche soll Glücksspielern in Italien eine neue App zur Verfügung stehen, die es ermöglicht, legale von illegalen Glücksspiel-Angeboten zu unterscheiden. Herausgeberin der App namens „Gioco Sicuro“ [sicheres Spiel] ist die italienische Staatsmonopol- und Zollverwaltungsbehörde (ADM). Diese ist in Italien für die Lizenzierung von Glücksspiel-Anbietern zuständig.

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Neue App soll Glücksspielern in Italien helfen, legale Glücksspiele zu finden. (Bild: Pixabay)

Über die App sollen Nutzer prüfen können, ob eine Spielhalle, ein Casino oder ein Buchmacher über eine gültige Lizenz verfügt und damit alle nötigen Spielerschutz-Vorgaben erfüllt. Berücksichtigt werden dabei sowohl landbasierte Glücksspiel-Anbieter als auch Online-Plattformen.

Aktuell können Glücksspieler lediglich auf der Liste lizenzierter Anbieter auf der Webseite der ADM nachlesen [Seite auf Italienisch], welche Glücksspiel-Betreiber legal sind. Mit der App solle dieser Prozess nun jedoch deutlich erleichtert und beschleunigt werden, erklärt die Behörde. ADM-Generaldirektor Marcello Minenna kommentiert:

Diese neue App ermöglicht es den Bürgern, sich legalen und sicheren Spielen anzunähern. Wir sind der Ansicht, dass eine solche App dies sehr leicht macht und wir werden versuchen, diese über die Medien zu verbreiten und damit für alle zugänglich und leicht verständlich zu machen.

Die App könne sowohl über Android als auch iOS heruntergeladen werden. Sie sei simpel und verständlich designt, um die Suche nach legalen Glücksspiel-Angeboten unkompliziert zu gestalten. Der Launch solle am Dienstag, den 9. November erfolgen.

Whistleblower-Funktion geplant

Bei der simplen Suchfunktion solle es aber nicht bleiben. So plane die ADM, in die App auch eine Whistleblower-Funktion zu integrieren. Glücksspieler, die beispielsweise im Internet auf nicht-lizenzierte Anbieter stoßen, die das Glücksspiel in Italien ermöglichten, könnten diese dann unkompliziert und anonym melden.

Allerdings fehle dazu derzeit noch die zugrundeliegende Gesetzgebung. Diese jedoch sei in greifbarer Nähe, erklärt Minenna. Die Regierung arbeite aktuell an ihrem Haushaltsplan für das Jahr 2022. In ihm solle auch der Glücksspiel-Sektor eine wichtige Rolle spielen.

So entgingen dem Staat aufgrund der zahlreichen illegalen Anbieter im Land hohe potenzielle Steuergelder. Die Lücke wolle man nun schließen. Federico Freni, Untersekretär des Wirtschafts- und Finanzministeriums erklärte in diesem Zusammenhang vor wenigen Tagen gegenüber der Presse:

Wenn es einen Krebs gibt, den wir innerhalb der Glücksspiel-Industrie auslöschen müssen, ist das die Illegalität. Die Richtlinien und Reformen können dieses Phänomen nicht länger ignorieren. Neben der Illegalität gibt es die Spielsucht, die zwar weniger verbreitet, aber ebenso schwerwiegend ist. Wir müssen diese Probleme bei der Ausarbeitung neuer Richtlinien ernst nehmen.

Die ADM zeigt sich daher zuversichtlich, dass das erhoffte Gesetz noch in diesem Jahr verabschiedet werde. In diesem Fall könnte das Whistleblower-Tool schon zu Jahresbeginn in die neue App integriert werden.