Macau: Glücks­spiel-Krimi­nalität wächst um knapp 25 %

Posted on: 09/06/2023, 10:32h. 

Last updated on: 09/06/2023, 10:42h.

Klaus Zimmermann Read More
Expertise: E-Sport, Gesetzgebung, Sport.

Nach Beendigung der Corona-bedingten Einschränkungen erlebt Macau derzeit einen regelrechten Glücksspiel-Boom. Doch die florierenden Geschäfte in den Casinos haben auch Schattenseiten. So stieg laut Sicherheitsministerium die auf das Glücksspiel zurückzuführende Kriminalität ebenfalls.

Polizei Macau
Die Polizei verstärkte ihre Glücksspiel-Kontrollen (Bild: Flickr/Nicholas Chan, CC BY-NC-ND 2.0)

Das Ministerium veröffentlichte am Donnerstag die Kriminalitätsstatistik für das erste Quartal des Jahres 2023. Aus dieser wird ersichtlich, dass die Kriminalität rund um das Glücksspiel in Macau um 24,4 % wuchs.

In Bezug auf die Gesamtheit der Straftaten ist der Anteil der Glücksspiel-Kriminalität in Macau verhältnismäßig gering. Die Behörden stellten von Januar bis März insgesamt über 3.000 Delikte fest. Somit machen die Casino-Vergehen nur rund 5 % von ihnen aus. Mit knapp einem Viertel wuchsen sie allerdings stärker als die Gesamtheit, die um 17,2 % stieg.

Insgesamt verzeichneten die Sicherheitsbehörden in den drei Monaten 158 Fälle von kriminellen Aktivitäten, die im Zusammenhang mit den Casino-Geschäften stehen. Im Vorjahresquartal hatte diese Zahl noch bei 127 Straftaten gelegen.

Glücksspiel und Kriminalität florieren in Macau

Die Beamten machen die gefallenen Reisebeschränkungen für den Anstieg verantwortlich. Mit der wachsenden Besucherzahl habe auch die Glücksspiel-bedingte Kriminalität in Macau zugelegt. Ein weiterer Faktor seien die gesteigerten Kontrollen der Polizei in und um die Casinos.

Bei knapp 30 % der Fälle handelt es sich demnach um Betrugsdelikte. 20 % sind auf Fälle zurückzuführen, bei denen für das Glücksspiel gesperrte Spieler unbefugt eines der Casinos der Stadt aufgesucht haben. Hier kam es aufgrund der umfassend wieder geöffneten Betriebe zu einer Verdoppelung der Vorkommnisse.

Ein Sprecher der Behörde erklärte gegenüber Medienvertretern:

Die meisten der Personen stammten vom chinesischen Festland, was auf eine professionellere Tendenz und Gruppenaktivität hindeutet. (…) Wir gehen davon aus, dass der Anstieg der Fälle eng mit der Entspannung der Seuchensituation, der Erleichterung der grenzüberschreitenden Politik und der Erholung des Glücksspielsektors zusammenhängt.

Nicht in der präsentierten polizeilichen Gesamtstatistik enthalten sind illegale Geldwäsche-Aktivitäten. In diesem gesondert ausgewiesenen Bereich wurden über 3.600 Menschen erkennungsdienstlich behandelt, was einem Plus von 78 % entspricht.

Hier seien es mehrheitlich kriminelle Banden, die von China aus operierten, so die Beamten. Auch diese Zahl zeigt, dass die Kriminalität in Macau rund um Glücksspiel und Tourismus derzeit im Wachstum begriffen ist.