Glücks­spiel-Konzern Flutter: 100 Mio. Euro für den Spieler­schutz

Posted on: 17/10/2022, 09:44h. 

Last updated on: 17/10/2022, 09:55h.

In Großbritannien und Irland steht eine Neufassung der Glücksspielgesetze bevor. Es wird erwartet, dass die Regierung darin strengere Vorgaben für den Spielerschutz festschreiben wird. Der Glücksspiel-Konzern Flutter Entertainment hat entsprechende Vorsorge getroffen. Das Unternehmen gab Ende vergangener Woche bekannt, in diesem Jahr allein in Großbritannien und Irland 100 Mio. Euro in den Schutz der Spieler zu investieren.

Eingang Flutter-Gebäude
Der Glücksspiel-Konzern Flutter gibt viel Geld für Spielerschutz aus (Bild: Flutter)

Demnach seien bereits in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 53 Mio. Euro in den Spielerschutz von Flutter-Marken wie Paddy Power, Betfair oder Sky Bet geflossen. Im Gesamtjahr solle damit erneut die 100-Millionen-Grenze überschritten werden. Schon 2021 habe Flutter eigenen Angaben zufolge etwa 103 Mio. Euro in das verantwortungsvolle Glücksspiel investiert.

Flutter-Vorstand Conor Grant betonte die Bedeutung der Maßnahme:

Ja, wir haben einige Mühen auf uns genommen. Aber wir sind der Meinung, dass dies absolut das Richtige ist, und wir glauben, dass alle anderen irgendwann das Gleiche tun müssen.

Für den Glücksspiel-Konzern sei es ganz einfach, erklärte Grant. Es gehe darum, ein nachhaltiges Geschäft aufzubauen. Dafür wolle man Kunden „nicht nur für 10 Minuten, sondern für 10 Jahre“ an sich binden.

Zugleich nahm er die lizenzierten Betreiber gegen Anschuldigungen in Schutz. Niemand in der Branche wolle vom Unglück anderer profitieren. Dafür jedoch seien Investitionen in ein faires und reguliertes Spiel entscheidend.

Wann kommen die neuen Glücksspielgesetze?

In Großbritannien und Irland werden die kommenden Gesetze sowohl von Glücksspiel-Anbietern wie auch Spielerschützern gespannt erwartet. In Großbritannien sollten die Richtlinien ursprünglich bereits veröffentlicht werden. Der Termin wurde aufgrund des herrschenden Chaos in der britischen Regierung jedoch immer wieder verschoben.

Einen Schritt weiter scheint die irische Regierung. Sie ernannte im September mit Anne Marie Caulfield bereits eine neue designierte Geschäftsführerin der noch zu gründenden Glücksspielbehörde.

Ähnlich wie in Deutschland dürfte die Einsetzung der neuen Behörde in Irland noch eine ganze Weile dauern. Nach derzeitigen Planungen rechnen Beobachter damit, dass sie voraussichtlich im Jahr 2023 einsatzbereit sein wird. Ab diesem Termin soll sich die Behörde unter anderem um die Erteilung von Glücksspiellizenzen und die Verfolgung von Betreibern kümmern, die gegen das Glücksspielgesetz verstoßen.

Ein neues Glücksspielgesetz soll in Irland noch in diesem Herbst veröffentlicht werden. Eine entsprechende Entwicklung ist in Großbritannien derzeit noch nicht abzusehen. Trotzdem dürfte auch dort der Druck auf Anbieter wachsen, schon vorher mehr für den Spielerschutz zu tun.