Singapur: Chinesische Botschaft warnt Bürger vor Teilnahme am Glücksspiel

Posted on: 18/03/2024, 08:58h. 

Last updated on: 18/03/2024, 08:58h.

Die chinesische Botschaft in Singapur hat ihre Bürger am Montagmorgen aufgefordert, den Glücksspieleinrichtungen in dem Stadtstaat fernzubleiben. Glücksspiel im Ausland stelle einen Verstoß gegen die chinesischen Gesetze dar, hieß es laut der Nachrichtenagentur Reuters vonseiten der Botschaft.

Singapur Skyline
Chinesischen Bürgern ist laut Warnung der Botschaft auch das legale Glücksspiel in Singapur nicht gestattet. (Bild: Pixabay)

Auch wenn der Betrieb von Casinos im Ausland legal sei, sei davon auszugehen, dass chinesische Staatsbürger mit ihrer Teilnahme am Glücksspiel gegen die Gesetze Chinas verstoßen.

In Singapur gibt es derzeit zwei lizenzierte Casinos. Das Marina Bay Sands wird von Las Vegas Sands betrieben. Das Resorts World Sentosa betreibt Genting Singapore.

Gegen letzteres Casino-Resort verhängte die Glücksspielbehörde von Singapur erst im vergangenen Dezember ein Bußgeld in Höhe von 2,3 Mio. SGD (knapp 1,6 Mio. EUR). Grund hierfür waren unter anderem Verstöße gegen die Vorschriften zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.

Ein konsularischer Schutz, so die Warnung der Botschaft, sei für Spieler im Ausland nicht gegeben.

Weiter heißt es in der Erklärung der Botschaft:

Grenzüberschreitende Glücksspiele können auch Risiken wie Betrug, Geldwäsche, Entführung, Inhaftierung, Menschenhandel und Schmuggel bergen.

Verschärftes Vorgehen gegen grenzüberschreitendes Glücksspiel

Die Mitteilung der Botschaft in Singapur ist kein Einzelfall. Sie ist vielmehr Teil der verstärkten Bemühungen der chinesischen Regierung, gegen grenzüberschreitendes Glücksspiel und Online-Glücksspiel vorzugehen.

Dementsprechend wurden ähnliche Mitteilungen bereits von den chinesischen Botschaften in mehreren Ländern veröffentlich. So gaben die Botschaften in Südkorea sowie in Sri Lanka ähnliche Warnungen heraus.

Auch mit den Philippinen arbeitet die Regierung von China in Bezug auf das Glücksspiel eng zusammen. Erst im Februar schickten die Philippinen 40 chinesische Staatsbürger in ihre Heimat zurück, die in Offshore-Glücksspiele verwickelt gewesen sein sollen. Der Ausweisung ging eine gemeinsame Aktion der Behörden Chinas und der Philippinen voraus.

Darüber hinaus unterzeichneten China und Vietnam bereits im Herbst des vergangenen Jahres ein Abkommen zum gemeinsamen Vorgehen gegen grenzüberschreitendes Glücksspiel. Ziel des Abkommens sei die Stärkung der politischen und sicherheitspolitischen Zusammenarbeit sowie die Kooperation im Bereich der Cybersicherheit.

Welche Konsequenzen die Teilnahme der im Ausland lebenden chinesischen Staatsbürger am legalen Glücksspiel haben könnte, gab die Botschaft nicht konkret bekannt. Unklar ist zudem, welche Wirkung derartige Mitteilungen haben.