Casino am Flughafen Las Vegas trotz Sicherheits­bedenken genehmigt

Posted on: 11/10/2021, 10:29h. 

Last updated on: 11/10/2021, 10:58h.

Von der Landung direkt an den Spieltisch – diese Fantasie vieler Spieler könnte in Las Vegas in wenigen Jahren Realität werden. Ende vergangener Woche genehmigte die Stadtverwaltung von Clark County den Neubau eines Casinos in unmittelbarer Nähe zum internationalen Flughafen. Zuvor hatten Fluglinien und Terrorismusexperten Bedenken aufgrund möglicher Sicherheitsrisiken geäußert.

Dream Las Vegas Casino
Das Dream Las Vegas Casino soll 2024 eröffnen. (Bild: DLR Group)

Die Vertreter der für Las Vegas zuständigen Verwaltung votierten mit sechs zu einer Stimme für den Bau des Dream Las Vegas Casino-Resorts. Der geplante Bau soll direkt an den McCarran International Airport angrenzen, weshalb der Abgeordnete Ross Miller dem Las Vegas Review Journal [Seite auf Englisch] zufolge gegen das Projekt gestimmt habe.

Miller erklärte der Zeitung gegenüber, dass er nicht sicher sei, ob ein solch großes Casino-Hotel „direkt neben unserem Flughafen“ errichtet werden solle.

Auf dem gut zwei Hektar großen Grundstück soll ein 20-stöckiger Hotelturm mit 527 Zimmern und Suiten für die Casino-Gäste entstehen. Neben einem bisher nicht näher spezifizierten Casino-Floor werde das Resort den Investoren zufolge über zahlreiche Gastronomie- und Unterhaltungsgeschäfte verfügen. Die Bauherren planen, rund 500 Mio. USD in den voraussichtlich 2024 eröffnenden Glücksspieltempel zu investieren.

Mögliche Laser- und Drohnenattacken?

Millers Bedenken werden von Fluglinien wie Southwest, Delta, American und United geteilt. Diese befürchten den Auftritt von gefährlichen Störungen und Eingriffen in den Flugverkehr. Dabei seien es insbesondere Attacken mit Laserpointern oder Drohnen, die die Piloten massiv behindern könnten.

Die für den Flugverkehr zuständige Behörde für Transportsicherheit (TSA) warnt sogar vor möglichen terroristisch motivierten Angriffen. So bestünde vom Hotel aus die Gefahr eines durch einen Scharfschützen verübten Attentats auf startende oder landende Flugzeuge.

In einem Statement der Behörde heißt es:

Der Flughafen wird für hochrangige Personen, Sondereinsätze und das Abstellen von Militärflugzeugen genutzt. (…) Das Resort würde das Risiko durch aktive Schützen und die Möglichkeit, Dinge über den Zaun zu werfen, um Schaden anzurichten, sowohl für die Flugzeuge als auch für die Passagiere erhöhen.

Angesichts der geäußerten Bedenken haben die Betreiber bereits Maßnahmen angekündigt. So solle das Grundstück von einer drei Meter hohen, extra verstärkten Mauer umgeben werden. Gleiches gelte für den der Pool-Bereich, der ebenfalls mit einem über drei Meter hohen Schutzzaun ausgestattet werde. Zudem dürfe das Gelände nur von autorisierten Fahrzeugen angesteuert werden, die auf einem extra geschützten Parkplatz abgestellt werden müssten.

Um die Gefahr von Schüssen aus dem Hotel heraus zu minimieren, werde jedes Fenster mit einem Bruchsensor ausgestattet. Dieser löse bei Versuchen, die Fenster zu öffnen oder zu zerstören, umgehend Alarm aus. Auf diese Weise sollten Attentate wie das des Amok-Schützen im MGM aus dem Jahr 2017 wirksam verhindert werden.