Britische Werbeaufsicht beanstandet „verantwortungs­lose“ Foxy Games-Werbung

Posted on: 07/10/2020, 12:37h. 

Last updated on: 07/10/2020, 12:54h.

Die britische Werbeaufsicht Advertising Standards Authority (ASA) hat eine Anzeige des Glücksspielanbieters Foxy Games als „verantwortungslos“ gerügt. Demnach erwecke die Werbung den Anschein, dass finanzielle Sicherheit mithilfe von Glücksspiel erreicht werden könne.

ASA Advertising Standards Authority
Die ASA ist für die britische Werbekontrolle zuständig. (Bild: LinkedIn)

Das Online-Casino hatte die beanstandete Werbung am 11. Juli 2020 bei Google geschaltet. Dabei erschien unter dem Titel „Verdiene online Geld – Spiele online“ ein Link zum Angebot von Foxy Games, sobald Google-Nutzer „online Geld verdienen“ in die Suchmaschine eingegeben hatten.

Die Werbeaufseher stießen sich an der Vermischung von finanziellem Einkommen und Glücksspiel. Dies suggeriere eine Sicherheit, die es tatsächlich nicht gebe, so die ASA in ihrer Begründung:

Der CAP-Code [der britische Werbekodex; Anm. d. Red.] besagt, dass Werbetreibende nicht andeuten dürfen, dass Glücksspiel eine Lösung für finanzielle Probleme, eine Alternative zur Beschäftigung oder ein Weg zur Erreichung finanzieller Sicherheit sein kann.

Die ASA untersagte Foxy Games deshalb, diese oder eine vergleichbare Werbung in Zukunft zu schalten.

Der Online-Casino-Betreiber erkannte den Vorwurf an. Zur Entschuldigung gab das Unternehmen an, dass die Anzeige aufgrund „menschlichen Versagens“ geschaltet worden sei. Man habe daraufhin umgehend Maßnahmen ergriffen, um die strittige Werbung bei Google zu entfernen.

Urteil zugunsten von Betfair

Glimpflicher kam der Anbieter Betfair davon, gegen den die ASA ebenfalls ermittelt hatte. Dabei ging es um einen Werbeclip, der im Juli 2020 ausgestrahlt worden war.

In dem Werbespot wurden zwei Männer am Flughafen gezeigt. Während einer der beiden hektisch zu seinem aufgerufenen Flug rannte, entspannte der andere bei einem Kaffee und seiner mobilen Betfair Casino-App. Dabei wurde eingeblendet, dass die durchschnittliche Zeit zwischen dem „Final Call“ und dem tatsächlichen Schließen eines Fluges durchschnittlich 4 Minuten und 53 Sekunden betrage. Dies sei genug Zeit, um noch eine Runde zu spielen.

Die ASA prüfte den Clip, nachdem ein Zuschauer sich über diesen beschwert hatte. Er monierte, die Werbung zeige, wie Glücksspiel das Leben eines Menschen, der in einer stressigen Phase lieber spiele, als sich zu seinem Flug zu begeben, bestimme.

Betfair argumentierte, dass dies nicht der Fall sei. Zudem sei die Werbung zuvor von den Anzeigenprüfern der Organisation ClearCast [Seit auf Englisch] genehmigt worden.

Vertreter der ASA schlossen sich dieser Meinung an. Die strittige Werbung zeige nicht, dass der Mann seine Kontrolle über das Glücksspiel verloren habe. Deshalb sei der Werbespot nicht zu beanstanden.