Spanien: Dreistellige Millionen­strafen für Online-Glückspielanbieter

Posted on: 26/04/2023, 09:38h. 

Last updated on: 26/04/2023, 09:44h.

In Spanien müssen Online-Glücksspielanbieter bei Verstößen gegen die geltenden Vorschriften mit hohen Strafen rechnen. Am Montag hat das spanische Verbraucherschutzministerium bekanntgegeben, dass seit Juli 2021 bereits Bußgelder in Höhe von insgesamt 181 Mio. EUR ausgestellt worden seien.

Alberto Garzón, Verbraucherschutzminister Spanien
Spaniens Verbraucherschutzminister Alberto Garzón ist für seine kritische Einstellung zum Online-Glücksspiel bekannt. (Bild: Flickr/La Moncloa – Gobierno de España; CC BY-NC-ND 2.0)

So seien im zweiten Halbjahr des Jahres 2022 insgesamt 20 Online-Glücksspielanbieter von der Glücksspielbehörde Dirección General de Ordenación del Juego (DGOJ) wegen schwerer oder sehr schwerer Verstöße abgestraft worden.

Strafen in Höhe von 35 Mio. EUR für sehr schwere Verstöße gegen Glücksspielgesetze

Sehr schwere Verstöße seien bei insgesamt sieben Betreibern festgestellt worden. Sie seien nun für einen Zeitraum von zwei Jahren vom Markt ausgeschlossen. Zudem seien sie mit Bußgeldern in Höhe von jeweils 5 Mio. EUR und somit insgesamt 35 Mio. EUR belegt worden.

Branchenmedien machten bereits im November vergangenen Jahres im Zuge der Mitteilungen des Verbraucherschutzministeriums zu erteilten Sanktionen darauf aufmerksam, dass keine klare Unterscheidung zwischen in Spanien lizenzierten und nicht lizenzierten Betreibern getroffen worden sei. Insbesondere bei den Betreibern, bei denen sehr schwere Verstöße festgestellt wurden, handele es sich oftmals um Online-Glücksspielanbieter mit Sitz im Ausland. Somit finde in der Außendarstellung Marktbeobachtern zufolge eine Vermischung von illegalen und legalen Anbietern statt, die nicht der realen Situation des legalen Glücksspielmarktes im Land entspreche.

Bei 13 der insgesamt 20 sanktionierten Betreiber seien schwere Verstöße festgestellt worden. Sie seien mit Gesamtgeldbußen in Höhe von 560.000 EUR belegt worden. Zu ihren Verstößen heißt es in einer Pressemitteilung des Verbraucherschutzministeriums:

Von den 13 sanktionierten Betreibern hielten sich neun nicht an die Vorschriften des königlichen Erlasses über die Werbung für Glücksspiele und sie erhielten schriftliche Verwarnungen oder Geldbußen in Höhe von 10.000 Euro.

Vier der Betreiber hätten Strafen zwischen 125.000 und 160.000 EUR erhalten. Sie sollen Spielern den Zugang zum Glücksspiel ermöglicht haben, die sich selbst per Spielersperre davon ausgeschlossen hätten.

Die Veröffentlichung der Sanktionen wird seit Erlass einer entsprechenden Verwaltungsvorschrift vom Juli 2021 vorgenommen. Von der DGOJ festgestellte Verstöße werden zudem auf den Seiten der Glücksspielbehörde veröffentlicht. Da in Spanien nicht nur die Glücksspielwerbung massiv eingeschränkt wurde, sondern in diesem Jahr auch zahlreiche weitere Vorschriften für die Glücksspielanbieter beschlossen wurden, ist davon auszugehen, dass diese Liste weiter wachsen wird.