Groß­razzia in Kiel wegen Verdacht auf illegales Glücksspiel

Posted on: 20/12/2023, 10:08h. 

Last updated on: 20/12/2023, 10:08h.

In Kiel haben die Ermittlungsbehörden am Dienstagabend zum Schlag gegen illegales Glücksspiel ausgeholt. In der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein beteiligten sich nach Behördenangaben rund 170 Polizeibeamte an einer Großrazzia gegen kriminelle Betreiber. Dabei seien zahllose Cafés, Bars und Spielhallen wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel durchsucht worden.

sichergestellte Spielautomaten
58 illegale Spielautomaten wurden konfisziert (Bild: Polizeidirektion Kiel)

Die Behörden in Kiel werteten die Aktion gegen illegales Glücksspiel als Erfolg. Demnach hätten sie im Rahmen der Großrazzia im Stadtteil Gaarden 58 illegale Spielautomaten sicherstellen können.

Diese stammten nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft aus 25 durchsuchten Objekten. Darüber hinaus seien von den Beamten Bargeld in fünfstelliger Höhe, Elektronikgeräte und diverse Smartphones konfisziert worden.

Die Großrazzia erfolgte auf Veranlassung der neu bei der Generalstaatsanwaltschaft in Schleswig eingerichteten Koordinierungs- und Ermittlungseinheit zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität (KE OK). Dabei seien acht Durchsuchungsbeschlüsse wegen des Verdachts des unerlaubten Glücksspiels ausgestellt worden. Unterstützt worden seien die Beamten der Staatsanwaltschaft von Einheiten der Polizeidirektion Kiel.

Darüber hinaus habe die Gewerbeaufsicht die Aktion begleitet. Diese habe wegen weiterer möglicher Ordnungswidrigkeiten in den durchsuchten Objekten ermittelt.

Ermittlungserfolg der Kieler Behörden

Die Beamten hätten im Verlauf der Großrazzia zudem weitere Delikte in den Betrieben festgestellt. So sei in einigen Fällen gegen das Betäubungsmittel-, Arzneimittel- und Waffengesetz verstoßen worden. Daraufhin sei einer Lokalität durch die Stadt Kiel der Weiterbetrieb aufgrund diverser Verstöße untersagt worden.

Im Anschluss an die Razzien habe die Polizei zwei Wohnungen durchsucht. Dies habe zur Sicherstellung diverser Messer und Schreckschusswaffen geführt.

Kiels Innenstaatssekretärin Magdalena Finke wertete die Aktion als Erfolg:

Die heutige Durchsuchungsaktion in Kiel Gaarden ist ein entschiedener Schritt, um gegen die unerlaubte Veranstaltung von Glücksspielen durch das illegale Aufstellen von Spielautomaten, aber vor allem auch gegen die Drogenkriminalität vorzugehen.

Finke lobte die gute Zusammenarbeit zwischen der neuen KE OK, der Gewerbeaufsicht und der Landespolizei Schleswig-Holstein. Die konzertierte Aktion sende eine klare Botschaft: Gesetzesverstöße im Glücksspielbereich und Drogenhandel würden konsequent verfolgt.

Mit der KE OK habe die Generalstaatsanwaltschaft ein wirksames Mittel zur Durchsetzung der Gesetze. In den kommenden Wochen erfolge die Auswertung der sichergestellten Gegenstände durch die Generalstaatsanwaltschaft Schleswig-Holstein und die Kriminalpolizei Kiel. Dann wird feststehen, inwieweit sich aus der Razzia gegen illegales Glücksspiel in Kiel Anklagen gegen die Beteiligten ergeben.