Paddy Power Betfair plant Namensänderung zu Flutter Entertainment

Posted on: 07/03/2019, 12:24h. 

Last updated on: 07/03/2019, 12:24h.

Der irische Sportwetten-Anbieter Paddy Power Betfair kündigte gestern im Rahmen der Veröffentlichung des Jahresfinanzberichts an, dass das Unternehmen seinen Namen in Flutter Entertainment ändern will. Diese Entscheidung, die auf der bevorstehenden Hauptversammlung der Aktionäre im Mai abgesegnet werden soll, ist Teil des Vorhabens, sich nicht nur auf dem US-Markt, sondern weltweit zu positionieren.

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Aus Paddy Power Betfair wird Flutter Entertainment. (Bild: wikimedia.org)

Warum ist eine Umbenennung notwendig?

Der neue Name „Flutter Entertainment“ soll die zunehmende Vielfalt der mittlerweile sechs angebotenen Marken Paddy Power, Betfair, Sportsbet, FanDuel, TVG und Adjarabet in Europa, Australien und in den USA reflektieren. (Anm. d. Red.: Der Ausdruck „to have a flutter“ wird im Englischen für „eine Wette abgeben“ verwendet. )

Für die Kunden habe die Namensänderung [Seite auf Englisch] keine Relevanz. Sie würden immer noch bei Paddy Power ihre Wette abgeben und die Quoten bei Betfair prüfen, hieß es seitens des Anbieters. In den USA werde auch weiterhin bei Fanduel der Einsatz auf die Ergebnisse der National Football League getätigt.

Die Änderung habe nur Bedeutung für Investoren. Dann besäße jemand Anteile eines Unternehmens namens Flutter Entertainment und nicht von Paddy Power Betfair. Peter Jackson, Chief Executive der Gruppe, bestätigte, dass es außerdem keine Veränderungen in der Unternehmensstruktur geben werde.

Paddy Power Betfair expandiert in andere Länder

Indes kündigte Paddy Power Betfair gestern Pläne an, in weitere Länder expandieren zu wollen. Außerdem biete die Fantasy-Sportwetten-Webseite Fanduel auch Echtgeld-Sportwetten an.

Im Mai 2018 erwarb Paddy Power Betfair 61 % der Fanduel-Anteile im Wert von 158 Millionen US-Dollar. Die Aktionäre von Fanduel halten noch 39 % der Anteile. Das in Dublin ansässige Unternehmen hat somit die operative Kontrolle über die Fanduel-Plattform als vollkonsolidierte Tochtergesellschaft.

Das Management von Paddy Power Betfair erwarb damit einen bestehenden Kundenstamm mit landesweiter Präsenz, was die besten Voraussetzungen für das Angebot von Echtgeld-Sportwetten bietet.

Sportsbet hingegen werde seine führende Position in Australien beibehalten. Die jüngsten Änderungen bei der Besteuerung der großen Betreiber wirkten sich begünstigend aus.

Jackson sagte weiterhin, dass das Unternehmen dazu entschlossen sei, seine führende Position unter den Online-Anbietern in Australien weiterhin behaupten zu wollen. Der Erwerb von 51 % der Anteile von Adjarabet, einer Online-Sportwetten- und Glücksspiel-Webseite, biete außerdem ein weiteres Standbein in Georgien.

Gute Aussichten für das Geschäftsjahr 2019?

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Paddy Power Betfair rechnet 2019 mit Umsatzsteigerungen. Bilc: pixabay.com)

Auch wenn laut des Jahresfinanzberichts des Geschäftsjahres 2018 der Gewinn vor Steuern um 11 % von 247 Millionen Pfund Sterling im Jahre 2017 auf 219 Millionen Pfund Sterling sank, konnte eine Umsatzsteigerung von 7 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden.

Das Unternehmen habe nach eigenen Angaben gute Fortschritte gemacht. Es seien viele Investitionen getätigt worden, um die bestehenden Schlüsselmärkte auszubauen.

Peter Jackson, Chief Executive von Paddy Power Betfair, sagte:

“Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie sich die Gruppe im Jahr 2018 in einem für die Branche schwierigen Jahr mit aufsichtsrechtlichen und steuerlichen Änderungen behauptet hat. Unsere kompetitiven Marken haben sich auf ihren lokalen Märkten gut positioniert.“

Er sagte weiterhin, dass sich die Marke Betfair, die international agiere, aufgrund der regelmäßigen Investitionen in Sprachen und neue Märkte stetig verbessere. Die bedeutendste Entwicklung sei jedoch die Öffnung des US-amerikanischen Sportwetten-Marktes.

Als Beispiel wurde der Erwerb der Fanduel-Anteile aufgeführt, die dem Unternehmen eine führende Position auf dem stetig wachsenden US-Markt sicherten.

Jackson erklärte:

„Anstatt unsere Pläne bekanntzugeben, haben wir schnell agiert, um die besten Chancen zu haben, diesen Markt für uns zu gewinnen. Wir sind zuversichtlich, dass uns die national anerkannte Sportmarke Fanduel mit einem Kundenstamm von acht Millionen in Kombination mit unserer Expertise und unseren Partnerschaften, die den Zugang zu den Märkten ermöglichen, die Option bietet, uns sehr gut zu positionieren. Unser bisheriger Erfolg bestätigt diese Einschätzung. Fanduel erzielte in den ersten fünf Monaten seines Betriebs in New Jersey einen Online-Marktanteil von 35 % und Meadowlands wurde zum Zentrum für Sportwetten.“

Der Chief Executive führte weiterhin aus, dass das neue Geschäftsjahr 2019 den Erwartungen entspreche. Es werde zwar einige weitere regulatorische Herausforderungen geben, doch er freue sich bereits auf die zu erwartenden Wachstumschancen.