Millennials treiben Macaus Glücksspiel­branche an

Posted on: 24/05/2020, 05:30h. 

Last updated on: 22/05/2020, 03:37h.

Personen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren waren im Jahre 2019 die größte Besuchergruppe in der asiatischen Glücksspielmetropole Macau. Dies meldet das Branchenportal GGAsia [Link auf Englisch] unter Berufung auf einen Bericht der Investmentbank Morgan Stanley.

Skyline von Macau
Die Casinos von Macau könnten in den nächsten Jahren vom Besuch junger Touristen abhängig sein. (Pxhere)

Wie das Finanzinstitut in einer Mitteilung darlegt, seien Personen der „Millennial“-Altersgruppe mit 23,4 % die häufigsten Gäste in Macau gewesen. Kombiniere man die Zahl mit der Altersgruppe der 35- bis 44-Jährigen (20,1 % der Gäste), so habe die demographische Gruppe im vergangenen Jahr sogar 43,5 % aller Besucher ausgemacht.

Macaus Tourismusindustrie ist aufgrund der Corona-Pandemie schwer angeschlagen. Laut Macaus Statistikbehörde sei der Tourismus im Vergleich zum Vorjahr im Monat April um 99,7 % zurückgegangen. Insgesamt seien im vergangenen Monat nur 11.041 Personen in die chinesische Sonderverwaltungszone gereist.

Für Macau könnten die Zahlen ein positives Signal dafür sein, dass sich der Tourismus nach der Corona-Krise durch den Besuch jüngerer Gäste wieder erholen könnte, schreiben die Analysten Praveen Choudhary und Gareth Leung in ihrem Report:

Obwohl Besuche nicht gleich Glücksspiel bedeutet, deutet die Untersuchung darauf hin, dass Millennials häufig nach Macau reisen. Dies ist positiv für die langfristige Nachfrage der Wirtschaft Macaus.“

Zeichnet sich in den USA eine ähnliche Entwicklung ab?

Beinahe zeitgleich zur Analyse von Morgan Stanley veröffentlichte das US-Beratungsunternehmen Synergy Blue eine Studie zur möglichen Entwicklung des US-Casino-Geschäfts nach der Corona-Krise.

Die Studienautoren kamen auch in diesem Fall zu der Überzeugung, dass vor allem junge Menschen im Alter unter 30 Jahren für einen Aufschwung der Glücksspielindustrie sorgen könnten. Die Altersgruppe mache sich weniger Sorgen um Sicherheit und Gesundheitsrisiken in Casinos und wolle auch nach der Covid-19-Pandemie an die Spieltische und Automaten zurückkehren.

62 % der jungen Studienteilnehmer hätten angegeben, auch in Zukunft in US-Casinos spielen zu wollen. Bei den 60-Jährigen läge diese Zahl lediglich bei 40 %. Für Glücksspielanbieter in Asien und Nordamerika könnte die demographische Veränderung bedeuten, ihre Spiel- und Unterhaltungsangebote noch stärker auf die Zielgruppe der Millennials ausrichten zu müssen, um auch in Zukunft profitabel wirtschaften zu können.