Cricket-Haupt­sponsor nach Indiens Glücks­spiel-Bann aus­gestiegen

Posted on: 26/08/2025, 04:50h. 

Last updated on: 25/08/2025, 04:52h.

  • Für Fantasy-Sports-Marke Dream11 endet nach Indiens Glücksspiel-Bann die Zeit als Cricket-Hauptsponsor.
  • Das Unternehmen unterstützte die Liga jährlich mit einem zweistelligen Millionenbetrag.
  • Beide Vertragspartner verkündeten das Ende am Montag.

Vor wenigen Tagen wurde auf dem indischen Subkontinent vom Parlament das Verbot des Online-Glücksspiels gebilligt. Das abrupte Aus führte nun zu einer ebenso schnellen Entscheidung seitens des Cricket-Verbands. Am Montag verkündete das Board of Control for Cricket in India (BCCI), dass die Fantasy-Sports-Marke Dream11 nicht mehr als Hauptsponsor der indischen Cricket-Nationalteams fungiert.

Dream11-Logo
Das Unternehmen ist nicht mehr Cricket-Sponsor (Bild: Dream11)

Das Unternehmen betreibt die größte Online-Glücksspielmarke des Landes. Um seine Bekanntheit im Land weiter zu steigern, schloss Dream11 im Jahr 2023 einen Vertrag mit den indischen Cricket-Nationalteams. Seitdem unterstützt das Unternehmen die Herren- und Damenmannschaften als Hauptsponsor.

Nun verkündete der Verband das vorzeitige Ende des dreijährigen Kontrakts. Dieser sollte dem indischen Nationalsport Gesamteinnahmen von 43,5 Mio. USD bescheren, von denen nun rund ein Drittel wegfallen dürfte.

Zur Begründung gibt das BCCI wie erwartet das Glücksspielverbot an:

Der BCCI und Dream11 beenden ihre Zusammenarbeit nach der Verabschiedung des Gesetzes zur Förderung und Regulierung von Online-Glücksspielen von 2025. Der BCCI wird sicherstellen, dass er in Zukunft keine Beziehungen mehr zu solchen Organisationen unterhält.

Dream11 bestätigte dies. Nach dem Verbot sehe sich die Marke nicht mehr in der Lage, für die Mannschaften als Sponsor aufzutreten. Deshalb werde das Sponsoring mit sofortiger Wirkung beendet.

Wichtigste Geldquelle fällt weg

Das Ende kommt nach dem Glücksspiel-Aus zwangsläufig. Die Gründe dürften sich allerdings bei den beiden Vertragspartnern unterscheiden. So betonte der Cricket-Verband, künftig auf finanzielle Unterstützung aus dem Sektor grundsätzlich zu verzichten.

Bei Dream11 sind es vor allem finanzielle Gründe, die das Ende besiegeln. Schon am Freitag hatte das Unternehmen erklärt, aufgrund der Gesetzeslage auf sämtliche Glücksspielinhalte mit Geldeinsatz zu verzichten:

Heute Morgen haben wir alle kostenpflichtigen Wettbewerbe auf Dream11 eingestellt und uns vollständig auf ein kostenloses Online-Social-Game umgestellt. Wir waren schon immer ein gesetzestreues Unternehmen und werden dies auch weiterhin bleiben. (…) Obwohl wir der Meinung sind, dass eine schrittweise Regulierung der richtige Weg gewesen wäre, werden wir das Gesetz respektieren.

Nach Einschätzung von Finanzanalysten beraubt das Verbot Dream11 rund 90 % seiner bisherigen Einnahmen. Dies dürfte für den Börsenwert des Unternehmens erhebliche Konsequenzen haben. Die vor 18 Jahren gegründete Firma wurde vor wenigen Tagen noch mit rund 8 Mrd. USD bewertet. Dies könnte sich nun erheblich reduzieren, wie auch die Möglichkeiten für millionenschwere Sponsorings.

Allerdings ist auch der Cricket-Verband vom unvermittelten Ausstieg seines Hauptsponsors stark betroffen. So startet am 9. September in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein internationales Cricket-Turnier. Dort werden die Teams gegebenenfalls ohne ein Sponsoren-Logo auflaufen müssen.