Britische Regie­rung sieht höhe­res Geld­wäsche-Risiko in Casinos

Posted on: 21/07/2025, 05:00h. 

Last updated on: 20/07/2025, 08:06h.

  • Crash Games gelten als neues Geldwäsche-Risiko in britischen Casinos.
  • Schwächen bei der Kundenprüfung und verstärkter Einsatz von VPNs und KI-generierten Dokumenten erleichtern Geldwäsche.
  • Illegale Anbieter bleiben trotz zahlreicher Maßnahmen eine wachsende Bedrohung für den britischen Glücksspielmarkt.

Die britische Regierung hat das Geldwäsche-Risiko bei Casinos von niedrig auf mittel angehoben. Laut dem aktuellen National Risk Assessment (NRA) 2025 von HM Treasury sind besonders Online-Casinos aufgrund wachsender technischer Komplexität, anonymer Zahlungswege und neuer illegaler Taktiken im Mittelpunkt. Ein starker Anstieg verdächtiger Aktivitäten und die zunehmende Präsenz illegaler Anbieter bereiten zusätzliche Besorgnis.

Britisches Geld
Crash Games gelten als aufkommendes Risiko (Bild: Pixabay)

Laut Bericht zählen hauptsächlich Remote-Casinos zu den anfälligsten Bereichen im Glücksspielmarkt. Der Anstieg verdächtiger Meldungen um 26 % im Jahresvergleich verdeutlicht die wachsenden Herausforderungen. Zu den Schwachstellen zählen VPN-Nutzung, Prepaid-Karten, Drittanbieter-Zahlungen und unzureichend regulierte White-Label-Vereinbarungen.

Auch neue Spielformen wie Peer-to-Peer-Poker oder Crash Games in Krypto-Casinos gelten als potenzielle Kanäle für Geldwäsche. Laut HM Treasury erfolgt Geldwäsche im regulierten Bereich häufig in Form der Freizeitnutzung illegaler Mittel. Egibt aber auch gezielte Versuche, Gelder systematisch zu „reinigen“.

Crash Games gelten laut britischem Finanzministerium als aufkommendes Geldwäsche-Risiko. Ihr schnelles Spielformat und die Möglichkeit schneller Auszahlungen erleichtern es Kriminellen, illegale Transaktionen zu verschleiern.

Crash Games sind vor allem in verbotenen Krypto-Casinos verbreitet. Das wachsende Interesse regulierter Anbieter an diesem Spieltyp konnte jedoch dazu führen, dass Gelder durch britisch lizenzierte Casinos gewaschen werden. Da auch seriöse Kunden schnelle Auszahlungen nutzen, fällt verdächtiges Verhalten in diesem Spielkontext weniger auf.

Besondere Risiken bestehen zudem bei Anbietern, die Geldtransferdienste anbieten, etwa Währungsumtausch oder Scheckeinlösung durch Dritte. Diese Dienste sind zwar rückläufig, aber weiterhin mit komplexen Transaktionsketten und Hochrisikoländern verbunden.

Schutzmaßnahmen müssen effektiver umgesetzt werden

Der Bericht kritisiert auch die unzureichende Umsetzung von Sorgfaltspflichten (customer due diligence – CDD), insbesondere in stationären Casinos. Laut Berichten erhöht sich das Missbrauchsrisiko deutlich. Bei aktuellen Prüfungen im Jahr 2024 erfüllten 12,5 % der Online-Casinos die CDD-Vorgaben nicht. Ein Anstieg gegenüber 7 % im Jahr 2023.

Die Behörden sehen bei niedrigen Transaktionsgrenzen Lücken. Bei 41 % der im Jahr 2024 überprüften Anbieter wurde eine fehlerhafte Anwendung der erweiterten Due-Diligence-Verfahren festgestellt.

Versuche, CDD-Prüfungen durch den Einsatz gefälschter Dokumente zu umgehen, häufen sich. Teils mit Hilfe künstlicher Intelligenz.

Das Risiko der Terrorismusfinanzierung wird weiterhin als gering eingestuft, doch fordert das Finanzministerium die vollständige Einhaltung der Schutzmaßnahmen. Besonders wegen der gemischten Kundschaft aus dem In- und Ausland, einschließlich politisch exponierter Personen. Das Finanzministerium verbleibt dabei, dass illegale Online-Casinos weiterhin eine wachsende Bedrohung darstellen, insbesondere zur Geldwäsche und als Teil krimineller Netzwerke.

Die britische Glücksspielaufsicht bleibt ebenfalls aktiv. Zwischen April 2024 und März 2025 wurden über 1.100 Unterlassungsverfügungen erlassen und rund 81.000 Weblinks zu illegalen Angeboten entfernt. Dennoch zeigt der Trend, dass angesichts neuer Technologien wie Krypto und KI eine flexible und wachsame Regulierung unerlässlich bleibt. Abseits lizenzierter Anbieter richten sich illegale Online-Casinos laut Finanzministerium weiterhin über Online-Werbung und krypto-basierte Plattformen gezielt an britische Verbraucher.