Studie belegt hohen il­lega­len Glücks­spiel­an­teil in der Slowakei

Posted on: 19/08/2025, 03:51h. 

Last updated on: 19/08/2025, 02:45h.

  • In der Slowakei ist illegales Online-Glücksspiel weiterhin weit verbreitet.
  • Laut Studie zockt annähernd ein Viertel auf nicht lizenzierten Plattformen.
  • Vielen Nutzern fällt Erkennung von genehmigten Online-Betreibern schwer.

Die Slowakei kämpft weiterhin mit dem illegalen Online-Glücksspiel. Einer Studie der Glücksspielbehörde IPRHH zufolge ist annähernd ein Viertel der slowakischen Nutzer auf den nicht genehmigten Online-Plattformen unterwegs.

Illegales Glücksspiel in der Slowakei floriert (Bild: Pixabay/Leonhard Niederwimmer) Fahne der Slowakei
Illegales Glücksspiel in der Slowakei floriert (Bild: Pixabay/Leonhard Niederwimmer)

Die vom IPRHH initiierte und der slowakischen Akademie der Wissenschaften durchgeführte Analyse ergab, dass 23,7 % der Spieler illegale Websites besuchen. Damit vereinen diese Betreiber knapp 300.000 Slowaken auf sich.

Ein Grund für die große Verbreitung könnte in der Unkenntnis der Spieler liegen. Demnach gaben 24,1 % an, Probleme bei der Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Angeboten zu haben. 42,2 % der Befragten gaben zudem an, gar nicht erst nach der Glücksspiellizenz eines Anbieters zu suchen.

Der Besuch nicht lizenzierter Plattformen ist unter jüngeren Spielern besonders hoch. Auch Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau tendieren häufiger dazu, bei Schwarzmarktanbietern zu zocken.

Ein weiterer Faktor für die verbotene Nutzung liegt im Problemspiel der Betroffenen. Laut Studie begründeten 13,1 % der Befragten ihren nicht lizenzierten Konsum mit einer vorliegenden Spielersperre. Da diese sie von legalen Angeboten automatisch ausschließt, sehen sich die Spieler zu dem illegalen Umweg gezwungen.

Gründe für Schwarzmarktnutzung

Für den Besuch der nicht genehmigten Plattformen geben die Spieler eine Reihe von Gründen an. Dazu zählen nach Angaben der Behörde lukrativere Bonusangebote und Wettquoten, die 32,5 bzw. 29,5 % der Spieler anlocken.

Hinzukommt für 29,5 % der einfachere Registrierungsprozess, der ohne staatliche Anforderungen vonstatten geht. Für 29,1 % spielt zudem eine größere Auswahl an Games, die oftmals nicht von den Regulierungsbehörden geprüft wurden, eine wichtige Rolle.

IPRHH-Geschäftsführer Dávid Lenčéš warnte hingegen vor den Gefahren des illegalen Angebots:

Diese Websites ignorieren alle Sicherheitsvorkehrungen, die lizenzierte Betreiber einhalten müssen. Es gibt keine Beschränkungen, keine Identitätsprüfungen und keinen Schutz vor Spielsucht. Und wenn Sie Geld verlieren, haben Sie keine rechtlichen Möglichkeiten, dagegen vorzugehen.

Die Glücksspielbehörde warnt zugleich, dass illegale Betreiber dem Staat alljährlich Steuerabgaben in dreistelliger Millionenhöhe vorenthalten. Um den Schwarzmarkt effektiver zu bekämpfen, seien verstärkte Anstrengungen erforderlich.

Dazu zähle zum einen die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Risiken illegalen Glücksspiels. Dazu müsse über Netzsperren und die Erschwerung von Finanztransaktionen nachgedacht werden.