GambleAware: Steigern Spielerschutz-Infos das Glücksspiel-Verhalten?
Posted on: 21/08/2025, 11:50h.
Last updated on: 21/08/2025, 11:49h.
- Laut einer GambleAware-Studie können Spielerschutz-Infos das Glücksspiel-Verhalten ungünstig beeinflussen.
- Die Nutzung könnte in einigen Fällen zu- statt abnehmen.
- Jüngere und Problemspieler am stärksten betroffen.
In den meisten Ländern sind die lizenzierten Anbieter von Online-Glücksspiel zur Einblendung von Spielerschutz-Infos verpflichtet. Diese Werbung soll Spieler für mögliche Gefahren sensibilisieren und vor Verlusten schützen. Allerdings kann laut einer von GambleAware initiierten Studie durch die Informationsweitergabe der gegenteilige Effekt erreicht werden. Die Spielerschützer stellten fest, dass die Informationen zu einem gesteigerten Glücksspiel-Verhalten führen können.

Mit der wissenschaftlichen Untersuchung [Seite auf Englisch] wollte GambleAware feststellen, wie sich videobasierte Werbung für sichereres Glücksspiel auf das Glücksspiel-Verhalten und die Einstellung zum Glücksspiel auswirkt. Zudem sollte gezeigt werden, wie innovative Methoden eingesetzt werden können, um die Wirkung der schützenden Kommunikationsmaßnahmen zu testen.
Tatsächlich aber stellten die Studienautoren fest, dass einige von Betreibern produzierte Videos zum Thema „sicheres Glücksspiel“ eher zum Glücksspiel animieren als zu sicherem Glücksspiel anzuregen. Dabei scheinen Inhalte, die Glücksspiel als „harmlosen Spaß“ darstellen, ein Faktor zu sein, der diesen „Bumerang-Effekt“ begünstigt.
Zu den besonders gefährdeten Personen stellen die Spielerschützer fest:
Die Studie zeigte auch, dass junge Menschen und diejenigen, die bereits Schaden erlitten haben, am anfälligsten für diese Werbung sind.
18- bis 34-Jährige seien um das Dreifache gefährdet, wenn es um die Animation zum Glücksspiel durch die eigentlich gutgewollten Informationen gehe.
Harmlosigkeit als treibende Kraft
Zudem erklärte 45 % der untersuchten Problemspieler, dass sie in den Inhalten eine Risikolosigkeit des Glücksspiels erkannt hätten. Die Betonung der Harmlosigkeit in den Spielerschutz-Infos sei daher ein Faktor, der das ungewollte Glücksspiel-Verhalten begünstige. Es gehe in einer nachhaltigen Werbung somit darum, die Betonung auf andere Inhalte zu legen.
Einen gegenteiligen Effekt maßen die wissenschaftlichen Autoren bei der GambleAware-Kampagne „Magnets”. Bei dieser werde die Wahrscheinlichkeit verringert, sich auf Glücksspiele einzulassen. Grund dafür könnte sein, dass das Werbedesign zur Selbstreflexion anrege und der Vorstellung widerspreche, dass Glücksspiel harmloser Spaß sei.
Grundsätzlich ist laut Studie die Wirkung der Spielerschutz-Infos auf das Glücksspiel-Verhalten jedoch positiv. Allerdings bestehe die Notwendigkeit einer effektiveren Überwachung und Rechenschaftspflicht für die nachhaltige Gestaltung der Werbung. In Großbritannien sollen Glücksspielunternehmen 20 % ihres Werbebudgets für Informationen zum sicheren Glücksspiel reservieren.
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