Spelinspektionen-Berufung gegen Svenska Spel-Strafmilderung
Posted on: 20/06/2025, 04:40h.
Last updated on: 20/06/2025, 08:27h.
- Spelinspektionen legt Berufung gegen Svenska Spel-Strafmilderung wegen unzureichendem Spielerschutz ein.
- Kunden verloren bis zu 600.000 SEK (ca. 55.000 US-Dollar) in zwei Monaten.
- Spelinspektionen betrachtet das Urteil als potenzielle Gefährdung einer einheitlichen Regulierungspraxis.
Spelinspektionen hat Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Linköping zur Causa Svenska Spel eingelegt. Darin wurde eine 100-Millionen-SEK-Strafe (9 Millionen Euro) gegen den Glücksspielanbieter aufgehoben. Die Aufsichtsbehörde besteht auf der Klarheit der gesetzlichen Sorgfaltspflicht und kritisiert die angeblich unzureichenden Maßnahmen des Anbieters zum Schutz gefährdeter Spieler.

Die schwedische Glücksspielaufsicht hatte Svenska Spel am 25. März 2024 mit einer Geldstrafe in Höhe von 100 Millionen SEK belegt. Der staatliche Glücksspielanbieter soll es versäumt haben, frühzeitig und ausreichend auf Anzeichen exzessiven Spielverhaltens bei mehreren Kunden zu reagieren.
Die betroffenen Spieler hatten innerhalb von zwei Monaten Verluste zwischen 260.000 SEK (ca. 24.000 US-Dollar) und 600.000 SEK (ca. 55.000 US-Dollar) erlitten. Dies ist teilweise ein großer Teil ihres Jahreseinkommens in Schweden.
Spelinspektionen stellte fest, dass Svenska Spel vorrangig allgemeine Warnungen und Informationsnachrichten versandte. Es wurden jedoch keine konkreten und individualisierten Maßnahmen ergriffen. Es habe weder eine kontinuierliche Nachverfolgung der Kunden noch gezielte Einschränkungen ihres Spielverhaltens gegeben.
Am 2. Juni 2025 hob das Verwaltungsgericht in Linköping die Strafe auf. Es argumentierte, dass die gesetzliche Sorgfaltspflicht unklar formuliert sei und keine eindeutigen Handlungsanweisungen enthalte. Obwohl das Gericht bestätigte, dass die Spieler problematisches Verhalten zeigten, sah es keine ausreichende rechtliche Grundlage für regulatorische Maßnahmen.
Aufsichtsbehörde kritisiert Auslegung des Gesetzes
In einer offiziellen Stellungnahme vom 19. Juni kritisierte Spelinspektionen [Seite auf Englisch] die Entscheidung des Gerichts deutlich. Die Behörde betonte, dass Kapitel 14, Paragraph 1 des Glücksspielgesetzes sehr wohl klare Anforderungen an Lizenznehmer enthalte.
Betreiber seien verpflichtet, exzessives Spielverhalten unverzüglich zu erkennen, aktiv gegenzusteuern und Schutzmaßnahmen in Echtzeit umzusetzen. Dazu gehöre auch die Pflicht, das Spielverhalten kontinuierlich zu überwachen und bei Bedarf individuell einzugreifen.
Die Aufsicht erklärte außerdem, dass das Gericht Svenska Spel anders behandelt habe als andere lizensierte Anbieter, die in der Vergangenheit für vergleichbare Verstöße sanktioniert worden seien. Spelinspektionen sieht in dem Urteil ein Risiko für die Konsistenz der Regulierungspraxis. Sie warnt davor, dass eine zu nachsichtige Auslegung der Sorgfaltspflicht das Ziel des Spielerschutzes untergrabe.
Die rechtlichen Standards müssten bekräftigt und die Wirksamkeit der schwedischen Glücksspielregulierung sichergestellt werden. Spelinspektionen erhofft sich einen neuen Gerichtsentscheid, welcher weitreichende Folgen für künftige Verfahren gegen Glücksspielanbieter in Schweden haben sollte.
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