Tschechische Sazka Group geht für die National Lottery ins Rennen

Posted on: 10/02/2020, 12:08h. 

Last updated on: 10/02/2020, 12:16h.

Der tschechische Öl- und Gas-Magnat Karel Komarek plant, sich mit seinem Glücksspielunternehmen Sazka Group um die Lizenz der britischen National Lottery zu bewerben. Dies haben britische Medien, darunter die britische Tageszeitung The Times [Seite auf Englisch], am Wochenende gemeldet.

The National Lottery, Schild der National Lottery, britische Lotterie
Die tschechische Sazka Group soll sich für die Lizenz der britischen National Lottery interessieren. (Bild: Flickr/K J Payne)

Gute Chancen durch „Erfolgsgeschichte“?

Die Sazka Group ist einer der größten europaweiten Lotterieanbieter und unterhält in der Tschechischen Republik, Griechenland, Zypern, Österreich und Italien Geschäftstätigkeiten.

Ein Sprecher der Sazka Group sagte gegenüber der Zeitung The Mail on Sunday:

„Die Sazka Group hat eine nachweisliche Erfolgsbilanz bei der Übernahme etablierter Lotterien und macht sie besser, wodurch sie sich für jedes potenzielle Gebot für die National Lottery Großbritanniens gut positioniert.“

Sollte es Komarek gelingen, sich mit der Sazka Group gegen den derzeitigen Lizenzhalter Camelot durchzusetzen, wäre dies das erste Mal seit dem Jahr 1994, dass ein Betreiberwechsel stattfände.

Die Lizenz für die britische National Lottery wird alle sechs Jahre neu vergeben. Betrieben wird die National Lottery derzeit vom kanadischen Pensionsfonds Camelot. Die Lizenz Camelots läuft allerdings im Jahr 2023 aus und die UK Gambling Commission hat bereits im vergangenen Jahr die Investmentbank Rothschild & Co damit beauftragt, Gespräche mit potenziellen Bewerbern zu führen.

Kritik an Camelot als Pluspunkt für weitere Bewerber

Nicht nur die Sazka Group, sondern auch Glücksspielunternehmen wie der australische Lotterie-Anbieter Tabcorp, der französische Anbieter Française des Jeux oder die People’s Postcode Lottery aus den Niederlanden rechnen sich gute Chancen auf die britische Lotterielizenz aus, da Camelot in der Vergangenheit immer wieder Kritik geerntet hat.

So wurde das Unternehmen im Jahr 2018 beispielsweise von der UK Gambling Commission mit einer Rekordstrafe von 1,15 Mio. Pfund Sterling belegt, weil die mobile App fehlerhaft gewesen sei und das Unternehmen eine unvollständige Preisliste für ein Gewinnspiel veröffentlicht habe.

Die Sazka Group dagegen konnte erst jüngst den bei der ICE London 2020 vergebenen Gaming Intelligence Award in der Kategorie Lotterie-Anbieter für sich beanspruchen. Wie der Geschäftsführer des Unternehmens, Robert Chvatal, betonte, sei dies eine Würdigung des Unternehmens für den Fokus auf Innovationen, digitales Wachstum, den Kunden und das verantwortungsvolle Spielen.

Ob die Sazka Group damit auch bei der Lizenzvergabe für die britische National Lottery punkten kann, wird sich im Vergabeprozess zeigen.