Indien: Parlament für Gesetz zum Verbot von Online-Glücksspiel
Posted on: 22/08/2025, 01:35h.
Last updated on: 22/08/2025, 02:46h.
- Indien spricht ein Verbot für jegliche Form von Online-Glücksspiel für Geld aus.
- Das Parlament bestätigte ein entsprechendes Gesetz.
- Fantasy Sports und Online-Poker ebenfalls von dem Verbot betroffen.
Die wirtschaftlichen Aussichten der Glücksspielbranche sind auf dem indischen Subkontinent in den vergangenen Tagen drastisch eingebrochen. Am Donnertag verabschiedete das Parlament von Indien ein Gesetz, welches ein Verbot für jegliche Form von Online-Glücksspiel für Geld vorsieht. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Strafen.

Die Promotion and Regulation of Online Gaming Bill 2025 dürfte die Geschicke des Online-Spiels in den kommenden Jahren prägen. Laut dieser gilt das Verbot von Online-Glücksspiel in Indien umfassend. Es sind also nicht nur Online-Casinos oder -Sportwetten von dem Dekret betroffen. Auch alle anderen Games, bei denen um Geld gezockt wird, sind künftig illegal.
Als Begründung geben die Politiker die von dem Spiel ausgehenden Gefahren für Einzelne und die Gesellschaft an. IT-Minister Ashwini Vaishnaw erklärte vor dem Parlament:
Es ist die Pflicht der Regierung und des Parlaments, streng gegen soziale Missstände vorzugehen, die immer wieder auftreten.
Der Gesetzentwurf hat das Ziel, das „Anbieten, Betreiben, Bewerben, Fördern und die Teilnahme an Online-Geldspielen zu verbieten“. Im Fokus stehen dabei Unternehmen, die Fantasy-Sports- und Kartenspiele anbieten, bei denen Nutzer Geld einzahlen können. Damit sind auch Online-Poker und das im Land sehr beliebte Rommé von dem Bann betroffen, sobald es dabei um Geld geht.
Fantasy-Sports-Szene erschüttert
Das beschlossene Verbot ist ein Schlag für die florierende Fantasy-Sports-Szene in Indien. Dort beteiligen sich allein Millionen an Games rund um die Nationalsportart Cricket. Da bei diesen oftmals Wetteinsätze mit Echtgeld möglich sind, will der Staat dem Treiben ein Ende setzen.
Von dem Schritt betroffen sind somit auch viele IT-Dienstleiser, die sich auf die Entwicklung von Games in dem Segment spezialisiert haben. Finanzexperten schätzen, dass diese Branche bis Ende der Dekade mehrere Milliarden USD umsetzen könnte. Ein Verbot würde bis zu 200.000 Jobs gefährden, so die Analysten. E-Sport-Entwickler dürften hingegen erleichtert sein, denn dieser Sektor ist von dem Bann ausgeschlossen.
Im Falle von Verstößen sieht die Regierung hohe Strafen vor. Diese können Geldstrafen in bis zu sechsstelliger Eurohöhe nach sich ziehen. In besonders schweren Fällen sollen zudem Haftstrafen von bis zu drei Jahren möglich sein.
Noch ist das Gesetz nicht in Kraft. Beobachter rechnen damit, dass Glücksspielanbieter dagegen vor dem Obersten Gerichtshof klagen. In diesem Fall könnte Indien eine langwierige juristische Auseinandersetzung bevorstehen.
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