Kärnten: Vergabe der Auto­maten-Lizen­zen läuft auf Hoch­touren

Posted on: 21/07/2025, 11:12h. 

Last updated on: 21/07/2025, 11:14h.

  • In Kärnten läuft die heiße Phase zur Vergabe der neuen Glücksspiel-Lizenzen für Spielautomaten.
  • Die Lizenzvergabe gilt bis 2035 für das gesamte Gebiet des Bundeslandes.
  • Glücksspielanbieter wie Admiral und Amatic wollen die Ausschreibung gewinnen.

In Kärnten geht es derzeit um nicht weniger als die Zukunft des kleinen, aber lukrativen Glücksspielmarkts. Die Landesregierung muss bis Herbst entscheiden, welche Anbieter künftig Spielautomaten betreiben dürfen. Hintergrund ist das überarbeitete Spiel- und Glücksspielautomatengesetz, das seit 2024 in Kraft ist.

Spielautomaten
Wer erhält die Spielautomaten-Lizenzen? (Bild: Pexels/Darya Sannikova)

Pro 1.200 Einwohner ist laut Glücksspielregeln in Kärnten exakt ein Automat erlaubt. Gemessen an der Bevölkerungszahl in Kärnten wären es insgesamt rund 475 Geräte im ganzen Bundesland.

Derzeit buhlen drei Anbieter um die Konzessionen für Spielautomaten. Hierzu gehören Admiral Casinos & Entertainment AG, die Amatic Entertainment AG und die Fair Games GmbH. Die Glücksspielbetreiber wollen insgesamt 463 Spielautomaten an 26 Standorten aufstellen.

Bis Ende April konnten sich Interessenten im offiziellen Ausschreibungsverfahren bewerben. Im Herbst entscheidet eine Bewertungskommission, welche Bewerber den Zuschlag erhalten. Diese Entscheidung gilt für die nächsten zehn Jahre bis 2035.

Strengere Vorschriften sollen für mehr Kontrolle sorgen

Das neue Gesetz soll zudem auf einen stärkeren Spielerschutz abzielen. Generell dürfen nur noch Personen im Alter von mindestens 18 Jahren mit entsprechender Spielerkarte am Automatenspiel teilnehmen. Wer hingegen versucht, mit einer Spielerkarte einer anderen Person zu spielen, macht sich laut der neuen Gesetzgebung strafbar.

Sämtliche Geräte müssen zudem zentral vom Bundesrechenzentrum überwacht werden. Anbieter müssen umfassende juristische Unterlagen einreichen. Laut Landesregierung geht es um Tausende Seiten an Anlagen.

Punktesystem bei Lizenzvergabe entscheidend

Zudem wurde ein Punktesystem eingeführt, bei dem insbesondere der Spielerschutz mit 55 % das wichtigste Bewertungskriterium darstellt. Auch Infrastruktur, Qualitätssicherung und Erfahrung der Anbieter fließen in die Bewertung mit ein.

Pro Spielautomat muss ein Anbieter jährlich 10 € Gebühr bezahlen. Der Gewinn pro Spielautomat darf die Marke von 10.000 € jedoch nicht überschreiten. Ein Teil der Einnahmen geht verpflichtend in Maßnahmen zur Spielsuchtprävention in Österreich.

In Österreich gibt es verpflichtende Spielerschutzmaßnahmen wie das Registrierungs- und Sperrsystem SpielerInfo, mit dem sich Personen selbst ausschließen können. Glücksspielanbieter sind verpflichtet, Limits bei Einsätzen und Spielzeiten anzubieten und regelmäßig auf Risiken hinzuweisen.

Welcher Glücksspielanbieter hat die besten Karten?

Die Entscheidung über die neuen Lizenzen verspricht auch politisch spannend zu werden. Denn während 2015 Admiral den Großteil der Konzessionen bekam, sieht es diesmal etwas anders aus. Das Unternehmen hat keine österreichischen Eigentümer mehr.

Die in Deutschland gegründete Tipico-Gruppe könnte Admiral sogar übernehmen. Ob dies bei der Entscheidung eine Rolle spielt, bleibt abzuwarten.

Laut Adrian Plessin, dem designierten Leiter der Abteilung für Wirtschaft, Mobilität und Tourismus, gebe es mehrere Interessenten für die begehrten Automatenlizenzen. Die Prüfung der Unterlagen sei komplex und das Verfahren werde voraussichtlich im Herbst abgeschlossen. Dann steht fest, welche Betreiber in Kärnten bis 2035 ihr Geschäft mit stationären Spielautomaten betreiben dürfen.