Studie: Illegales On­line-Glücks­spiel bei 71 %-Anteil in Europa

Posted on: 27/08/2025, 08:50h. 

Last updated on: 27/08/2025, 08:50h.

  • In Europa entfällt ein Großteil der Umsätze auf illegales Online-Glücksspiel.
  • Laut Yield Sec liegt der Marktanteil der nicht lizenzierten Anbieter bei 71 %.
  • Anstieg der kriminellen Erträge um 53 % im Jahresvergleich.

In den meisten europäischen Glücksspielmärkten florieren die Geschäfte von Online-Casinos und -Sportwetten seit Jahren. Das trifft jedoch auch auf die illegale Branche zu, die Jahr für Jahr zweistellig wächst. Eine neue Studie zeigt auf, welche große Marktmacht die kriminellen Akteure mittlerweile in Europa besitzen.

Europakarte, Glücksspieldaten
Der illegale Markt wächst in Europa (Bild: Yield Sec)

Am Dienstag veröffentlichte Yield Sec das Ergebnis seiner neuesten Studie zum Thema Glücksspiel. Mit 71 % fließt somit der Löwenanteil in die Taschen der illegalen Anbieter. Die Marktforscher ermittelten, dass dies einem Umsatz von rund 80,6 Mrd. Euro entspricht.

Im Vergleich zum Vorjahr legten die Schwarzmarktbetreiber überproportional zu. Die Erträge des legalen Sektors in Europa wuchsen laut Yield Sec 2024 gegenüber dem Vorjahr um 30 %. Mit dem illegalen Spiel wurden hingegen 53 % höhere Umsätze generiert. Insgesamt stieg das Marktvolumen auf 114 Mrd. Euro und damit 46 %.

Für die Analyse berechnete Yield Sec die Umsätze von Online-Casinos und -Sportwetten. Die Geschäfte digitaler Lotterien wurden nicht berücksichtigt. Als illegale Anbieter wurden dabei alle Betreiber ohne Online-Lizenz in dem jeweiligen Land definiert.

6.200 aktive Schwarzmarktplattformen

Für die im Auftrag des europäischen Casino-Verbands erstellte Studie untersuchten die Marktforscher die Nutzeraktivitäten in den europäischen Ländern. In diesem Zusammenhang registrierten sie für 2024 mehr als 6.200 Plattformen, die in Europa illegales Online-Glücksspiel vermarkteten.

Neben den Umsatzdaten liefern die Analysten mögliche Gründe für die wachsende Verbreitung im Bereich illegales Online-Glücksspiel in Europa. Demzufolge steigern strengere Regeln für lizenzierte Glücksspielbetreiber bei Bonusprogrammen, Marketing oder die verpflichtende Integration von Spielerschutz-Tools das Interesse an nicht lizenzierten Websites. Unter anderem zählen die einfachere Registrierung, weniger regulierte Zahlungsvorgänge oder das Fehlen von Zeit- und Einsatzlimits zu den bestimmenden Faktoren.

Laut Studie ist die Kanalisierung in den skandinavischen Ländern am höchsten. Dort macht das legale Online-Glücksspiel immerhin 45 % des Umsatzes aus.

Weitaus schlechter ist die Situation in Zentraleuropa. Nach Angaben von Yield Sec liegt der lizenzierte Anteil dort lediglich bei 28 %. Schlusslicht bilden die osteuropäischen Märkte, wo genehmigtes Glücksspiel nur auf 18 % kommt.