Glücksspielrecht ist Kernthema beim European Gaming Congress 2019

Posted on: 08/11/2019, 12:33h. 

Last updated on: 08/11/2019, 12:43h.

In der italienischen Metropole Mailand beginnt heute der European Gaming Congress 2019. Glücksspielrecht ist Kernthema des diesjährigen Branchentreffens, bei dem wichtige Industrievertreter über regulatorische Herausforderungen für den europäischen Glücksspielmarkt sprechen.

Flyer European Gaming Congress
Rechtsexperten tagen beim European Gaming Congress 2019. (Quelle: European Gaming Congress)

Erwartet werden bis zu 125 Experten, Funktionäre und Regulatoren, die über die rechtlichen Entwicklungen in Italien, Spanien und der D-A-CH-Region diskutieren werden.

Zu den angekündigten Teilnehmern, die heute beim European Gaming Congress erwartet werden, gehören unter anderem Ivan Liashenko, Chief Marketing Officer beim Sportwettenanbieter Parimatch und der Gaming in Holland/Gaming in Spain-Boss Willem van Oort.

Ein Rückblick auf den European Gaming Congress 2018

Bereits im letzten Jahr tagten beim European Gaming Congress in Ljubljana die wichtigsten Vertreter der Glücksspielindustrie. Der Fokus der Veranstaltung lag dabei auf den regulatorischen Veränderungen in Slowenien und Kroatien sowie den Balkanstaaten.

Als Vertreter der D-A-CH-Region waren Helmut Kafka (Automatenverband) und Dr. Raffaela Zillner (Österreichische Vereinigung für Wetten und Glücksspiel (OVWG)) am Kongress beteiligt und sprachen über die Lage des österreichischen Glücksspielmarktes.

Neuigkeiten zum Glücksspielrecht in den Benelux-Staaten

Viel Diskussionsstoff wird in diesem Jahr voraussichtlich die Gesprächsrunde Benelux Market Update bieten, welche unter Mitwirkung von Willem van Oort und Marko Jankovic (Head of Business Development bei G-Core Labs S.A.) stattfinden wird.

Vor allem in den Niederlanden, wo das Glücksspielrecht in den letzten Jahren abgewandelt wurde und ab 2021 ein regulierter Markt für Online Casinos entstehen wird, entwickelt sich die Lage dynamisch. Bereits jetzt haben 125 Glücksspiel-Firmen ihren Willen bekundet, in den Niederlanden eine Online-Glücksspiellizenz zu erwerben.

Mehr als Zweidrittel dieser privaten Unternehmen kommen aus dem Ausland und müssen sich neuen, nationalen Regeln stellen. Hierzu soll die Einstellung eines Suchtexperten und die Zahlung einer Glücksspielsteuer in Höhe von 29 % gehören.

Wie die Glücksspielfirmen möglichst problemlos auf dem neuen Markt operieren können, wird Gegenstand der heutigen Diskussion sein.

Was gibt es Neues in Südwesteuropa und den D-A-CH-Staaten?

Beim European Gaming Congress (Link auf Englisch) wird in diesem Jahr erstmals das Glücksspielrecht in Südwesteuropa eine Sonderstellung einnehmen. Die Märkte bieten derzeit große Entwicklungschancen für Online-Glücksspielbetreiber.

Flagge Portugal
Portugals Glücksspielmarkt wird beim Kongress eine Rolle spielen. (Quelle: Wikipedia: Bild gemeinfrei)

Besonders in Portugal wächst die Anzahl der Kunden von lokal und international lizenzierten Online-Glücksspielseiten.

Etwas anders stehen die Bedingungen in der Schweiz. Nach der Reformierung des Glücksspielrechts dürfen bei den Eidgenossen nur noch Online-Glücksspielfirmen operieren, die über eine nationale Spielbankenlizenz verfügen.

Dieser Umstand sorgte zu Beginn des Jahres für viel Tumult bei internationalen Betreibern, deren Angebote in der Schweiz plötzlich blockiert wurden.

Wie sich der Online-Glücksspielmarkt in den nächsten Jahren in dem Land entwickeln könnte und welche Herausforderungen sich für die Anbieter ergeben, werden die Juristen Dr. Christian Rapani, Dr. Joerg Hofmann und Dr. Simon Planzer bei einer Compliance-Gesprächsrunde diskutieren.

 Die Verbindung zwischen Gesetzgeber und Unternehmen

Da die Regulierung von Online-Glücksspiel in den meisten europäischen Staaten eine immer bedeutendere Rolle spielt, stellt sich für viele Unternehmen die Frage, wie die optimale Verbindung zu den staatlichen Regulatoren hergestellt werden kann.

Im Rahmen der IMGL MasterClass™ sollen die wichtigsten Aspekte in der Kommunikation zwischen Behörden und Online-Glücksspielbetreibern besprochen werden. Erörtert werden soll in diesem Zusammenhang auch, wann Lobbying der Umsetzung wirtschaftlicher Interessen dienen kann.

Glücksspielrecht und eSports

Der European Gaming Congress bietet in diesem Jahr die Gelegenheit zum Blick über den Tellerrand. Beim Panel Gaming and eSports Companies entering the Online Financial Industry and vice versa – Operational, Regulatory and Compliance Aspects werden Buchmacher, Juristen und Tech-Experten über die Zukunft von Gaming und eSports in der Finanzwirtschaft sprechen.

Hierbei könnte insbesondere die Frage interessant sein, ob eSports zukünftig zu den regulären Wettsportarten gehören könnten. Zwar ist der elektronische Sport ständig im Wachstum, Kritiker bemängeln allerdings, dass die Wettbewerbe nur ungenügend kontrolliert würden.

Diese und viele weitere Fragen könnten beim heutigen European Gaming Congress diskutiert werden.