Zu viele Spam-Mails an Kunden: ACMA bitte Betfair kräftig zur Kasse

Posted on: 31/07/2025, 04:00h. 

Last updated on: 30/07/2025, 01:07h.

  • Betfair muss in Australien wegen Spam-Mails an Kunden eine saftige Geldstrafe zahlen.
  • Kommunikationsbehörde verlangt von dem Glücksspielanbieter eine sechsstellige Summe.
  • Zweite hohe Geldstrafe innerhalb weniger Woche wegen E-Mail-Spam.

Spam-E-Mails sind für Online-Nutzer in aller Welt ein ständiges Ärgernis. In Australien wird Betfair für den Versand massenhafter Spam-Mails an seine Kunden kräftig zur Kasse gebeten und muss eine hohe Geldstrafe zahlen.

Briefschlitz mit "No Junk Mail"-Aufschrift
Die Spam-Mails kosten Betfair viel Geld (Bild: Pixabay/cattu)

Australiens Kommunikationsbehörde ACMA belegte den Glücksspielanbieter mit einer Geldbuße in Höhe von 871.660 AUD (rund 490.000 Euro). Die Australian Communications and Media Authority wirft Betfair zur Last, mit den E-Mails gegen die gesetzlichen Anti-Spam-Vorgaben verstoßen zu haben.

Gerichtet waren die missliebigen E-Mails nicht an alle Kunden des Online-Buchmachers. Stattdessen standen Vielspieler und VIP-Kunden im Zentrum der Kampagne.

Die ACMA stößt sich nicht nur an dem Versand der E-Mails an sich, sondern an dem fehlenden Einverständnis der Adressaten. In ihrem Strafbefehl erklärt die Behörde:

Eine Untersuchung der australischen Kommunikations- und Medienbehörde ergab, dass Betfair zwischen März und Dezember 2024 148 E-Mails und Textnachrichten an Kunden verschickt hat, die dem Erhalt solcher Nachrichten nicht zugestimmt oder ihre Zustimmung widerrufen hatten.

Darüber hinaus moniert die ACMA, dass bei einem Teil der E-Mails die Möglichkeit zur Abmeldung von derlei Nachrichten fehlte. Auch dies ist ein klarer Verstoß gegen die Marketingrichtlinien für Unternehmen.

Der Versand von Werbebotschaften für Glücksspiel ohne die Möglichkeit, sich davon abzumelden, sei „nicht nur regelwidrig, sondern auch unglaublich unverantwortlich“, so ACMA-Vertreterin Samantha Yorke.

Kritik am Versand an die Zielgruppe

Darüber hinaus stößt sich die Kommunikationsbehörde an der Zielgruppe der E-Mails. Diese enthielten meist Bonusangebote oder kostenfreie Tickets für Events.

Diese Strategie ist aus Sicht der Beamten zumindest strittig. Samantha Yorke kritisierte:

VIP-Programme sind in der Regel darauf ausgelegt, Kunden mit hoher Wettaktivität anzuziehen und zu binden. Das bedeutet jedoch nicht, dass VIP-Kunden wohlhabend sind oder sich Verluste leisten können.

Die Anti-Spam-Gesetze gebe es seit über zwanzig Jahren. Es sei unverständlich und inakzeptabel, dass Betfair die Rechte seiner Kunden derart missachte.

Allerdings kommt der Betreiber mit der hohen sechsstelligen Summe noch relativ glimpflich davon. Erst vor wenigen Wochen wurde der Glücksspielkonzern Tabcorp mit einer weitaus höheren Geldstrafe belegt. Weil es Tausende Spam-Mails an VIP-Kunden verschickte, muss Tabcorp über 4 Mio. AUD bezahlen.