Rück­schlag für Spie­ler­schutz: Gam­Care beendet Pro­gramm für Minder­jährige

Posted on: 08/07/2025, 03:56h. 

Last updated on: 07/07/2025, 06:37h.

  • GamCare hat angekündigt, sein Hilfsprogramm für Minderjährige zu beenden.
  • Laut Spielerschutz-Organisation soll der Service im September 2025 eingestellt werden.
  • Die Organisation verweist auf andere Hilfsangebote.

Für schutzbedürftige Jugendliche besteht in Großbritannien bald eine Möglichkeit weniger, sich bei Problemen mit dem Glücksspiel beraten zu lassen. Ende vergangener Woche gab die Spielerschutz-Organisation GamCare bekannt, ihr Hilfsprogramm für Minderjährige mittelfristig zu beenden.

Teenager mit Smartphone
GamCare stellt den Service ein (Bild: Pixabay/Fangirl)

Nach Angaben der Organisation soll das Young People’s Programme Ende September auslaufen. Das abrupte Aus könnte für viele junge Spieler überraschend kommen.

Vor über fünf Jahren startete GamCare das Programm zur Schadensprävention bei unter 18-Jährigen. In diesem Zeitraum wurden über 250.000 Kinder und Jugendliche, aber auch deren Eltern und Fachleute in ganz Großbritannien erreicht.

Als Grund für die Beendigung gibt die Organisation finanzielle Gründe an. In einem Statement [Seite auf Englisch] erklärt GamCare:

Aufgrund mangelnder nachhaltiger Finanzierung hat GamCare die schwierige Entscheidung getroffen, sein Angebot für junge Menschen Ende September 2025 einzustellen.

Somit wird es ab Oktober keine Aufklärungs-, Präventions- oder Sensibilisierungsprogramme mehr geben. Kindern und Jugendlichen bietet sich damit eine Möglichkeit weniger, etwaige durch das Glücksspiel erlittene Schäden zu beheben.

GamCare sagt Minderjährigen weiterhin Unterstützung zu

Zugleich betonen die Spielerschützer, dass das Ende spezialisierter Dienstleistungen für junge Spieler nicht das Aus der Jugendarbeit darstellt. Demnach wird die Organisation ihren Jugendbeirat beibehalten, um sicherzustellen, dass die Stimmen junger Menschen weiterhin Gehör finden.

Zu den Kernaufgaben von GamCare gehört der Betrieb der nationalen Hotline für Betroffene. Diese können per Telefon, Chat oder E-Mail GamCare-Betreuer konsultieren, die sie rund um die Uhr in Glücksspielfragen beraten. Im vergangenen Jahr half die Organisation auf diese Weise über 55.000 vom Problemspiel direkt oder indirekt betroffenen Menschen. Dieses Angebot wird unabhängig von der Kürzung weiterhin Personen aller Altersgruppen offenstehen.

Während der Service von GamCare eingestellt wird, gibt es weiterhin spezielle Hilfsangebote für Kinder und Jugendliche. Diese werden bspw. vom Young Gamers and Gamblers Education Trust (YGAM) angeboten. YGAM bietet Programme zur Prävention von Glücksspiel und Glücksspielschäden für bis zu 24-Jährige. Hinzukommen Schulungen für Lehrer, Jugendbetreuer und Eltern.

Damit wollen die Behörden in Großbritannien sicherstellen, dass die jüngere Bevölkerung auch weiterhin für glücksspielbezogene Risiken sensibilisiert wird. Der Fokus von GamCare soll auf der Bereitstellung von hochwertiger, leicht zugänglicher Unterstützung für Betroffene liegen.