Gamble­Aware-Spieler­schützer stellen ihre Aktivi­täten ein

Posted on: 28/07/2025, 01:13h. 

Last updated on: 27/07/2025, 02:19h.

  • Spielerschutz-Organisation GambleAware stellt ihre Tätigkeit im März 2026 ein.
  • Die Geschäfte werden dann an die Regierung übergeben.
  • Spendenaufkommen für GambleAware ging zuletzt stark zurück.

Seit Jahren helfen die Spielerschützer von GambleAware Problemspielern und deren Angehörigen. Dies dürfte sich mittelfristig ändern, denn die von der Glücksspielindustrie finanziell unterstützte Organisation wird ihre Aktivitäten zum 31. März kommenden Jahres einstellen.

GambleAware-Website
2026 soll ein neues System kommen (Bild: GambleAware)

Ende vergangener Woche gab GambleAware den einschneidenden Schritt bekannt. Zur Begründung gibt die Organisation den geplanten Übergang zu einem neuen gesetzlichen System zur Bekämpfung von Glücksspielschäden an.

Teil der Reform ist die Ernennung von drei neuen Beauftragten für Forschung, Prävention und Behandlung von Glücksspielschäden. Diese Aufgabe wurde bisher von GambleAware geleistet und geht nun in staatliche Hände über.

GambleAwares Kuratoriumsvorsitzender Andy Boucher begrüßte diese Entwicklung:

Wir haben uns seit vielen Jahren für die Einführung eines gesetzlichen Systems eingesetzt und sind stolz auf unseren Beitrag zu dessen Umsetzung. Darüber hinaus sind wir stolz auf die Wirkung, die die Präventions- und Behandlungsmaßnahmen von GambleAware im Laufe der Jahre (…) auf Zehntausende von Menschen hatten.

Nun gehe es darum, bis zum Stichtag einen geordneten Übergang zu gewährleisten. Bis dahin bleibe es oberste Priorität, die Menschen vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen und Betroffene nachhaltig zu unterstützen.

Gesetzliche Abgabe statt Spenden

Die von der Regierung initiierte Reform des Bereichs stellt die Finanzierung auf neue Beine. Bisher wurde durch GambleAware von freiwilligen Spenden der Glücksspielunternehmen finanziert.

Dies war vielfach kritisiert worden, weil der Organisation eine zu große Nähe zur Branche vorgeworfen wurde. Hinzukamen die mangelnden Spenden von vielen Betreibern. Die Einführung der neuen gesetzlichen Abgabe soll diesen Missstand beheben.

Die britische Spielerschutz-Organisation GamCare meldete sich ebenfalls zu Wort. Sie war von GambleAware in der Vergangenheit maßgeblich finanziell unterstützt worden. In einem Statement würdigte GamCare das Engagement bei der Bekämpfung von Glücksspielschäden und für die Aufrechterhaltung der National Gambling Helpline. GamCare-Vertreter wollen nun mit den Behörden in Kontakt treten, um die Finanzierung der Hotline auch in Zukunft zu sichern.

Die Ministerin für Glücksspiel, Baroness Twycross, bestätigte derweil, dass ein nahtloser Übergang gewährleistet werden soll. Beim Inkrafttreten des gesetzlichen Abgabensystems gehe es darum, den Spielerschutz aufrechtzuerhalten.

Das System könnte gerade zur rechten Zeit kommen, denn die Spendenbereitschaft der Branche sank zuletzt. So nahm GambleAware 2024 etwas mehr als 24 Mio. GBP (27,7 Mio. Euro) an Spenden entgegen, was den niedrigsten Betrag seit 2021 darstellt.