EGBA fordert zen­trales Selbst­ausschluss­register für Rumänien

Posted on: 07/05/2025, 05:13h. 

Last updated on: 06/05/2025, 07:25h.

  • Die European Gaming and Betting Association (EGBA) empfiehlt Rumänien ein zentrales System zur Selbstsperre für Glücksspiel.
  • Beim International Online Gambling Forum diskutierten Branchenexperten über rechtliche Herausforderungen und den Reformbedarf in der rumänischen Glücksspielregulierung.
  • EGBA Generalsekretär Maarten Haijer fordert mehr Aufklärung, Prävention und verbesserte Spielerschutzsysteme.

Beim International Online Gambling Forum in Bukarest wurde über aktuelle Herausforderungen im europäischen Glücksspielsektor diskutiert. Im Mittelpunkt stand der Vorschlag der EGBA zur Einführung eines nationalen Selbstausschlussregisters in Rumänien.

Gebäude und Fahne in Rumänien
EGBA fordert ein Sperrregister in Rumänien (Bild: Pexels/Cosmin Gavris)

Maarten Haijer, Generalsekretär der European Gaming and Betting Association (EGBA), sprach sich beim Forum in Bukarest für die Einführung eines nationalen Sperrregisters in Rumänien aus. Im Interview mit dem rumänischen Fernsehsender Antena 3 betonte er die Notwendigkeit eines gesetzlichen Rahmens zum besseren Schutz gefährdeter Spieler.

Ein entsprechendes System existiere bereits in 17 EU-Mitgliedstaaten und gelte dort als wirksames Instrument gegen problematisches Spielverhalten. Das Interview fand am Rande der vom rumänischen Online-Glücksspielverband AOJND organisierten Veranstaltung im Parlamentspalast statt.

Maarten Haijer betonte:

Was wir brauchen, ist eine gezielte Regulierung, die sich mit der Prävention von Schäden für Einzelpersonen befasst. Ein gut organisiertes Selbstausschlusssystem ist ein unverzichtbares Sicherheitsnetz für alle, die gefährdet sind.

Die EGBA [Seite auf Englisch] empfiehlt Rumänien ein umfassendes Modell, das sich an bewährten europäischen Standards orientiert. Das Register sollte für alle Anbieter verpflichtend sein, sowohl für Online- als auch für landbasierte Glücksspielbetriebe.

Der Zugang müsse über eine benutzerfreundliche, datenschutzkonforme Regierungsplattform möglich sein und auf allen Glücksspielportalen direkt eingebunden werden. Wichtig sei zudem eine Echtzeit-Umsetzung, klare Ausschlusszeiträume sowie verpflichtende Hinweise auf Hilfsangebote. Darüber hinaus sollten Anbieter selbstausgeschlossene Personen konsequent aus Marketingverteilern entfernen.

Regulierungsprobleme und Aufklärung Schwerpunkt der Diskussion

Odeta Nestor, Präsidentin des AOJND, verwies in ihrer Rede auf strukturelle Herausforderungen innerhalb der rumänischen Glücksspielbranche. Ihrer Ansicht nach blockiere die fehlende Klarheit in der Gesetzgebung sowohl die Branche als auch die Regulierungsbehörde ONJN (Nationales Amt für Glücksspiele).

Wir möchten an diesem Tisch die aktuellen Probleme der Glücksspielbranche diskutieren, Probleme, die derzeit die gesamte Branche und auch die Regulierungsbehörde blockieren. Wir sind offen für den Dialog. Deshalb sitzen wir an diesem runden Tisch, um diese Probleme auf den Tisch zu bringen und natürlich auch, um Lösungen zu finden.

Ein weiterer Leitgedanke war der geringe Bildungsgrad über die Funktion von Glücksspiel in der Bevölkerung. Dänemark diente als Beispiel für wirksame Aufklärung. Dort lernten Jugendliche bereits in der Schule, dass Glücksspiel kein Mittel zur Bereicherung ist.

Diesen Gedanken griff auch Anders Dorph, Leiter der dänischen Glücksspielbehörde, auf.

Glücksspiel ist Unterhaltung. Es geht nicht darum, Geld zu gewinnen. Es ist wie ins Kino zu gehen. Man zahlt für das Erlebnis.

Mit dem Forum wurde in Bukarest ein internationaler Austausch angestoßen, bei dem die künftige Ausrichtung der Glücksspielregulierung im europäischen Raum im Mittelpunkt stand. Rumänien steht mit seinem Reformbedarf nicht allein.

Trotz bereits erzielter Fortschritte sieht EGBA auch in vielen anderen europäischen Ländern weiterhin Notwendigkeit zum Handeln. Regulatorische Lücken sollen geschlossen und europaweit einheitliche Standards für den Glücksspielmarkt geschaffen werden.