Admiral Sportwetten schließt seine Wettbüros
Veröffentlicht am: 5. Mai 2020, 11:59 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 5. Mai 2020, 04:53 Uhr.
Das deutsche Glücksspielunternehmen Admiral Sportwetten hat am Dienstag mitgeteilt, sein stationäres Wettgeschäft dauerhaft aufgeben zu wollen. Die zur Löwen-Entertainment-Gruppe gehörige Firma mit Sitz in Schleswig-Holstein hatte aufgrund der Corona-Pandemie bereits seit Mitte März 17 ihrer Wettbüros schließen müssen.

Wie es in einer Pressemitteilung des Unternehmens heißt, werden die „Sportwetten-Shops“ auch nach der Lockerung der Corona-Restriktionen nicht wiedereröffnen. Branchenweit beliefen sich die Umsatzeinbußen durch den Ausfall von Sportveranstaltungen und die Schließungen 95 %.
Aufgrund der Covid-19-Pandemie mussten deutschlandweit Wettbüros, Casinos und Spielhallen den Betrieb einstellen. Löwen Entertainment hatte in der vergangenen Woche allerdings bekanntgegeben, seine Produktion wieder sukzessive hochfahren zu wollen. Insgesamt sollen 4.000 Beschäftigte schrittweise aus der Kurzarbeit geholt werden, berichtet der Wiesbadener Kurier.
Schließung als Zeichen gescheiterter Regulierung?
Laut Oliver Bagus, Geschäftsführer von Admiral Sportwetten, habe die Corona-Pandemie die ohnehin schon komplizierte Lage der deutschen Sportwettenanbieter zusätzlich verschlimmert. Verantwortlich für das Scheitern der Marke sei letztlich aber fehlgeleitetes Staatshandeln:
„Unser Rückzug ist das traurige Ergebnis der gescheiterten deutschen Glücksspielregulierung. Dabei waren besonders wir als privater Sportwettanbieter mit Sitz in Deutschland von Anfang an massiv benachteiligt. Die Corona-Krise verschärfte die Ungleichheit weiter. All diese Rahmenbedingungen vernichteten die Geschäftsgrundlage für einen zukunfts- und rechtssicheren Betrieb der Admiral Sportwettshops in Deutschland.
Die Aufmerksamkeit gelte nun den Mitarbeitern der Wettbüros. Sie sollen beim Schwesterunternehmen Admiral Entertainment eine neue Perspektive finden.
Löwen Entertainment sieht keinen fairen Wettbewerb
Bei Löwen Entertainment, dem Mutterkonzern von Admiral Sportwetten, weist man „die Schuld an der Misere“ ebenfalls einem gescheiterten Regulierungsansatz zu. Dieser missglücke regelmäßig vor Gerichten und Verbrauchern.
Geschäftsleitungsmitglied Dr. Daniel Henzgen sagte in der Pressemitteilung, dass es an Rechtssicherheit und einem „fairen Wettbewerb“ fehle. Die Anerkennung von Glücksspieldienstleistungen als Massenmarkt stehe politisch und regulatorisch noch immer aus.
Laut Henzgen sei „eine konsistente, an den Zielen Jugend- und Spielerschutz, Kriminalitätsbekämpfung und Konsumentenfreiheit ausgerichtete Regulierung (…)“, noch nicht realisiert.
Konsumentenbevormundung und Paternalismus dränge Verbraucher zu illegalen Glücksspielangeboten. Die Schließung der Admiral-Wettbüros bezeichnete Henzgen als vorläufigen „Höhepunkt eines fortschreitenden Versagens der deutschen Glücksspielregulierung.“
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