100.000 Problemspieler in Cruks-Spielersperre registriert
Posted on: 31/07/2025, 02:05h.
Last updated on: 01/08/2025, 09:20h.
- Die niederländische Spielersperre Cruks umfasst bereits über 100.000 Problemspieler.
- Das Sperrregister verzeichnet allwöchentlich Hunderte Neuregistrierungen.
- Politiker fordern gestärkte Rolle für Glücksspielbehörde KSA.
In den Niederlanden können sich Problemspieler seit 2021 in der Cruks-Spielersperre freiwillig vom landbasierten und Online-Glücksspiel ausschließen. Der Bedarf scheint groß zu sein, denn mittlerweile sind in dem Sperrregister über 100.000 Betroffene registriert.

Im Juli erreichten die Anmeldungen in dem System zum Schutz vor Spielsucht in den Niederlanden einen neuen Höchststand. Betroffene können sich in Cruks ab einem Mindestzeitraum von sechs Monaten für sämtliches lizenziertes Glücksspiel im Land ausschließen.
Johan Dokter, Vorstandsmitglied der nationalen Selbsthilfeorganisation AGOG, erklärte zu den steigenden Cruks-Registrierungen:
Die Zahl der Spieler steigt, was zum Teil auf die Legalisierung des Online-Glücksspiels im Jahr 2021 zurückzuführen ist. (…) Immer mehr Menschen schließen sich Selbsthilfegruppen an, um Hilfe bei der Beendigung des Glücksspiels zu erhalten.
Aktuell melden sich allwöchentlich zwischen 300 und 500 Betroffene neu bei Cruks an. Die Hälfte dieser Problemspieler ist unter 32 Jahren. Nach Angaben von Spielerschützern steigt die Anzahl der Spieler, die sich für einen längeren Zeitraum als sechs Monate sperren möchten.
Künftig striktere Kontrollen beim Online-Glücksspiel?
Die Anbieter von Online-Glücksspiel könnten in den Niederlanden ab kommendem Herbst mit strikteren Anforderungen und Kontrollen konfrontiert werden. So will es jedenfalls die derzeit mitregierende konservative Partei VVD.
Diese erklärte, dass sie sich im Falle eines Wahlsiegs Ende Oktober für erweiterte Kompetenzen der Glücksspielbehörde KSA stark machen werde. Dabei gehe es zum einen um eine bessere Überwachung der lizenzierten Anbieter. Zum anderen solle ein verstärkter Schutz gegen den Schwarzmarkt realisiert werden.
Die Parteivorsitzende Dilan Yeşilgöz-Zegerius erklärte dazu:
In Absprache mit anderen europäischen Mitgliedstaaten muss es auch einen kreativen Ansatz zur Bekämpfung illegaler Glücksspielunternehmen geben, der mit dem Vorgehen gegen kriminelle Netzwerke im Einklang steht.
Sie befindet sich damit auf einer Linie mit dem Rechtssekretär Teun Struycken des Koalitionspartners NSC. Dieser fordert Reformen des seit dem Jahr 2021 gültigen Glücksspielgesetzes.
Struycken schlägt unter anderem eine Anhebung des Mindestalters für Online-Slots von 18 auf 21 Jahre vor. Außerdem soll die Bekämpfung der Spielsucht stärker in den Mittelpunkt der KSA gerückt werden. Die Cruks-Spielersperre für Problemspieler dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen.
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