TikTok stellt Glücks­spiel­wer­bung auf den Philippinen ein

Posted on: 22/08/2025, 09:23h. 

Last updated on: 22/08/2025, 09:23h.

  • TikTok verkündet das Ende von Glücksspielwerbung auf den Philippinen.
  • Seit Freitag werden die Werbeclips und -banner nicht mehr gezeigt.
  • Online-Glücksspielmarkt nach E-Wallet-Aus stark unter Druck.

Auf den Philippinen wird bei TikTok ab sofort keine Glücksspielwerbung mehr zu sehen sein. Die populäre Plattform verkündete das freiwillige Aus und kommt damit wahrscheinlich einem offiziellen Verbot zuvor.

Philippinische Fahne, TikTok-Logo
TikTok zog die umstrittene Werbung zurück (Bilder: Pixabay)

Der abrupten Abschaltung der Werbung für Online-Glücksspiel gingen Bestrebungen der Regierung voraus. Diese plant deutliche Einschränkungen beim Marketing der Glücksspielbranche.

Im Juli war bereits die Werbung auf Plakaten und an anderen öffentlichen Orten verboten worden. Auch Influencer-Streams von Glücksspiel-Sessions wurde von offizieller Seite ein Ende gesetzt.

Die Maßnahme erscheint unter den gegebenen rechtlichen Bedingungen logisch. So ist es Firmen wie TikTok auf den Philippinen nun untersagt, Glücksspielwerbung an unter 25-Jährige auszustrahlen. Da ein Großteil der Zielgruppe auf der Plattform teils deutlich jünger ist, wäre die Werbung somit illegal.

Zuvor hatte sich der Social-Media-Gigant aus China bereits zur Kooperation mit den Behörden verpflichtet. So forderte das Unternehmen in seinen AGB die vorherige Zustimmung, bevor die umstrittene Werbung gezeigt werden durfte.

Online-Glücksspiel unter erheblichem Druck

In der vergangenen Woche unterband die Zentralbank die Einbindung von Weblinks von Glücksspielanbietern in E-Wallets. Dadurch wurden Transaktionen zu den Anbietern auf diesem virtuellen Weg deutlich erschwert.

Dies führte nach Angaben der Glücksspielbehörde zu einem deutlichen Rückgang der Umsätze in dem Sektor. PAGCOR-Präsident Alejandro Tengco erklärte zu den drastischen Auswirkungen:

PAGCOR beobachtet, dass von Sonntag bis gestern die Online-Glücksspieltransaktionen bei den gesetzlich zugelassenen Anbietern um etwa 50 Prozent zurückgegangen sind.

Das E-Wallet-Verbot könnte dem illegalen Online-Glücksspiel im Land weiteren Auftrieb geben. Während lizenzierte Betreiber sich an sämtliche staatlichen Vorgaben halten müssen, werden diese vom Schwarzmarkt vielfach ignoriert.

Dies zeigt sich auch an der äußerst niedrigen Kanalisierungsrate auf den Philippinen. Nach Schätzungen der Behörden erfolgen 60 % der Aktivitäten im Online-Glücksspiel auf illegalen Kanälen. Diese werden zum Großteil von ausländischen Akteuren betrieben.

Laut PAGCOR standen den 77 lizenzierten Online-Anbietern rund 12.000 kriminelle Glücksspiel-Websites gegenüber. Durchsetzungsmaßnahmen der Kommunikationsbehörde führten immerhin dazu, dass gut 8.000 dieser Seiten inzwischen wieder vom Netz genommen wurden.