Schweiz blockierte seit 2019 über 2.600 ille­gale Glücks­spiel-Web­sites

Posted on: 27/08/2025, 03:47h. 

Last updated on: 27/08/2025, 08:16h.

  • In der Schweiz werden illegale Glücksspiel-Websites von den Behörden weiter streng verfolgt.
  • Seit 2019 wurden über 2.600 im Land nicht zugelassene Anbieter mit Netzsperren belegt.
  • Viele illegale Betreiber versuchen, die Behörden mit ähnlichen URLs zu täuschen.

Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) präsentierte am Dienstag die neusten Daten zu der von ihr geführten Sperrliste. Dieser zufolge wurden seit dem Jahr 2019 insgesamt 2.653 illegale Glücksspiel-Websites in der Schweiz behördlich stillgelegt.

Graphik Netzsperren Schweiz
Die Anzahl der Schweizer Sperren steigt kontinuierlich (Bild: ESBK)

Als Grund für das IP-Blocking der missliebigen Websites führt die Behörde stets das Fehlen einer entsprechenden Genehmigung an. Dabei beruft sich die ESBK auf geltendes Recht.

In ihrem Statement heißt es dazu:

Die Bekämpfung des illegalen Geldspiels ist im Geldspielgesetz (BGS) festgehalten. Gemäß Gesetz muss der Zugang zu Online-Geldspielangeboten gesperrt werden, wenn diese in der Schweiz ohne Bewilligung angeboten werden oder der Betreiber dieser Angebote seinen Sitz im Ausland hat oder diesen verheimlicht.

Bei einem Großteil der von den Sperren Betroffenen handelt es sich um internationale Unternehmen. Diese agieren demzufolge widerrechtlich in der Schweiz.

Viele ähnliche URLs verlängern Sperrliste

Tatsächlich handelt es sich nicht um über 2.600 Firmen, die von der ESBK mit Sperren belegt wurden. Viele Anbieter versuchen mit ähnlich lautenden URLs, die Schweizer Behörden zu täuschen und die IP-Blocks zu umgehen.

So fügen Online-Casinos vielfach Ziffern in ihre URLs ein, die stets auf dieselbe Website leiten. Sperren die Behörden bspw. die Website XY1.com, erscheint nur wenige Stunden später die Web-Adresse XY2.com und das Spiel beginnt erneut.

Laut dem seit Januar 2019 gültigen Geldspielgesetz dürfen nur die lizenzierten 21 Spielbanken Online-Casinos anbieten. Dafür benötigen diese eine vom Bundesrat erteilte Konzessionserweiterung sowie eine Bewilligung der ESBK für die beantragten Spiele. Um die Verbraucher über das legale Angebot zu informieren, führt die Eidgenössische Spielbankenkommission eine aktualisierte Liste genehmigter Online-Casinos.

Im Zuge der Vorstellung der aktualisierten Liste weist die ESBK zudem auf eine Besonderheit auf dem Schweizer Glücksspielmarkt hin. So machen sich einheimische Verbraucher nicht strafbar, wenn sie bei den illegalen Online-Casinos spielen. Damit steht die Schweiz im Gegensatz zu anderen Ländern, wo das Spiel bei diesen Betreibern ebenfalls verfolgt wird.