Ex-Wall-Street-Mana­ger verspielt Inves­toren­mil­lionen mit On­line-Glücks­spiel

Posted on: 18/08/2025, 12:59h. 

Last updated on: 18/08/2025, 04:52h.

  • Richard Kim veruntreut mindestens 3,67 Millionen USD an Firmengeldern für Krypto-Trades und Online-Glücksspiel.
  • Das Geld floss in gehebelte Krypto-Trades und Online-Casinos.
  • Kim gab den Verlust gegenüber Investoren zu, versuchte aber, die wahre Nutzung der Mittel zu verschleiern.

Richard Kim, ehemaliger Wall-Street-Manager, soll rund 4 Millionen US-Dollar vom Blockchain-Casino-Startup Zero Edge für Glücksspiel und Krypto-Trades zweckentfremdet haben. Die Mittel wurden angeblich für gehebelte Krypto-Trades und persönliche Glücksspielaktivitäten eingesetzt.

Bitcoin und Handschellen
Richard Kim täuschte Investoren mit Casino-Startup (Bild: Unsplash/Kanchanara)

Der ehemalige CEO der Zero Edge Corporation, Richard Kim, steht unter dem Verdacht, Investoren durch falsche Angaben zur Mittelverwendung getäuscht zu haben. Laut Anklage versprach Kim, ein Blockchain-basiertes Online-Casino zu entwickeln. Er kündigte den Start von Zero Edge Ende März des vergangenen Jahres auf LinkedIn an.

Kim erklärte potenziellen Investoren, das Unternehmen werde mehrere Casino-Spiele entwickeln, beginnend mit Craps und später erweitert um Roulette, Baccarat und Blackjack. Stattdessen soll er große Teile des Seed-Kapitals, das über 4,3 Millionen US-Dollar umfasste, auf private Krypto-Konten umgeleitet haben.

Zum Zeitpunkt seiner Festnahme gestand Kim gegenüber dem FBI, dass er wusste, sein Handeln sei von Anfang an eindeutig falsch und vollkommen unentschuldbar gewesen.

Zwischen 21. und 27. Juni 2024 transferierte Kim laut Ermittlungen rund 7 Millionen US-Dollar über Plattformen wie Coinbase und Kraken. Über 1 Million US-Dollar sollen schließlich auf Shuffle.com gelandet sein, einem Online-VIP-Krypto-Casino und Sportwettenanbieter. Weitere 450.000 US-Dollar gingen an nicht identifizierte Wallets, rund 145.000 US-Dollar auf ein persönliches Girokonto.

In späteren E-Mails an Investoren gab Kim zwar an, 3,67 Millionen US-Dollar durch Hebelhandel verloren zu haben. Gleichzeitig versuchte er jedoch, den Zweck der Transaktionen zu verschleiern, indem er von einem gescheiterten Treasury-Management-Ansatz sprach.

Bis zu 20 Jahre Haftstrafe droht

Der 39-Jährige aus New York wurde wegen Wertpapier- und Transaktionsbetrugs angeklagt. Jede der beiden Anklagen kann mit bis zu 20 Jahren Haft geahndet werden. Der Fall wird vom Southern District of New York geführt, mit Unterstützung der Securities and Commodities Fraud Task Force sowie der US-Börsenaufsicht SEC, die eine parallele Zivilklage eingereicht hat.

US-Staatsanwalt Jay Clayton betonte in einer Stellungnahme die besondere Verantwortung von Startup-Gründern gegenüber Investoren:

Wie in der Anklage steht, täuschte Richard Kim die Investoren, indem er versprach, eine Blockchain-basierte Casino-App zu entwickeln. Ironischerweise verspielte er genau die Gelder, die er angeblich für den Aufbau eines besseren Casinos verwenden wollte. Gründer, die das Vertrauen ihrer Investoren missbrauchen, gefährden die Integrität unseres bedeutenden und einzigartig amerikanischen Venture-Capital-Marktes.

FBI-Ermittlungsleiter Christopher G. Raia ergänzte, dass Kim durch gezielte Täuschung weitere Investments anziehen wollte, um sein Verhalten zu verschleiern und Investitionsgelder für private Glücksspiel- und Handelsgeschäfte zu missbrauchen. Das FBI bleibe entschlossen, Personen zur Rechenschaft zu ziehen, die ihre Führungspositionen ausnutzen, um andere aus eigennützigen Motiven zu betrügen.