Ex-Jacksonville Jaguars-Manager: Spielsucht Grund für Millionen-Diebstahl
Posted on: 27/08/2025, 11:39h.
Last updated on: 27/08/2025, 11:39h.
- Ex-Jacksonville Jaguars-Manager Amit Patel veruntreute wegen seiner Spielsucht über 22 Millionen Dollar und sitzt im Gefängnis.
- Er spricht von persönlichen Problemen, während die Anklage von Luxusausgaben berichtet.
- Patel verklagt FanDuel auf 250 Millionen Dollar und sieht sich zugleich weiteren Verfahren in Florida gegenüber.
Amit Patel, ehemaliger Finanzmanager der Jacksonville Jaguars, sitzt wegen der Veruntreuung von über 22 Millionen Dollar im Gefängnis. In einem Interview erklärte er, er habe das Geld nur leihen wollen, doch Spielsucht und Luxusausgaben verhinderten eine Rückzahlung.

Patel, heute 32 Jahre alt, sprach aus dem Bundesgefängnis FPC Montgomery in Alabama mit CNN für die Dokumentation „Sports Betting: America’s Big Gamble“. Er schilderte, wie ihn eine schwere Spielsucht auf die Idee brachte, Geld über die Kreditkarte des NFL-Teams illegal zu leihen. Die Beträge wollte er mit Gewinnen aus Online-Fantasy-Sports wieder ausgleichen.
Eine innere Stimme habe ihm suggeriert, er würde gewinnen, das Geld zurückzahlen und niemand würde etwas davon erfahren.
Die Staatsanwaltschaft zeichnet allerdings ein anderes Bild. Ermittler stellten fest, dass Patel Millionen nicht nur für Glücksspiel, sondern auch für persönlichen Luxus verwendete. Privatjets, eine Klubmitgliedschaft, teure Uhren und Sport-Memorabilien.
Millionenausgaben für private Zwecke
Schätzungen zufolge flossen mindestens 5 Millionen Dollar direkt in private Ausgaben, zusätzlich zu den online erlittenen Millionenverlusten. Während der Zeit bei den Jacksonville Jaguars soll er Dokumente manipuliert haben, um die Vorgänge zu verschleiern.
Seine Anwälte betonten dennoch, dass Patels Handeln in erster Linie durch seine Sucht nach Glücksspiel, Alkohol und Drogen motiviert gewesen sei. Inzwischen habe er Schritte zur Veränderung unternommen. Dazu zählten Abstinenz, regelmäßige Selbsthilfegruppen und sogar die Gründung einer Gamblers-Anonymous-Gruppe in Jacksonville Beach.
Im Gespräch stellte Patel seine Sicht auf das Thema Sucht dar und sprach von der Möglichkeit, dass jeder betroffen sein könne. Wie überzeugend diese Darstellung wirkt, bleibt abzuwarten. Rückblickend auf den Prozess [Seite auf Englisch] im März 2024 erschien Patel im dunkelgrauen Anzug und mit bordeauxfarbener Krawatte. Als er damals im voll besetzten Gerichtssaal vom U.S. District Court in Jacksonville unter Richter Henry Lee Adams Jr. verurteilt wurde, zeigte er keinerlei Regung.
Patel kontert FanDuel vor Gericht
Während seiner Haft reichte Patel eine 250-Millionen-Dollar-Klage gegen den Wettanbieter FanDuel ein. Er wirft dem Unternehmen vor, seine Spielsucht gezielt ausgenutzt zu haben. Laut Klageschrift habe er Einzahlungen von bis zu 25.000 Dollar auf einmal, teilweise zehn Mal am Tag, vorgenommen, begleitet von 1,1 Millionen Dollar an Bonusguthaben.
Ein persönlicher VIP-Host soll ihn mehr als 100 Mal am selben Tag kontaktiert und mit exklusiven Einladungen zu Großereignissen wie dem Super Bowl oder den Masters-Golfturnieren umworben haben.
FanDuel verzichtete auf eine Stellungnahme zu den konkreten Vorwürfen. Das Unternehmen betonte, im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben zu handeln und Programme zur Prävention von Spielsucht zu unterstützen.
Parallel zu seiner Klage stehen Patel weitere Verfahren in Florida bevor. Dort ist er in sechs Fällen wegen schweren Diebstahls angeklagt, die jeweils mit bis zu 30 Jahren Haft geahndet werden könnten. Sein nächster Gerichtstermin ist für den 16. September in Duval County angesetzt.
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