Branche und Politik kritisieren Trumps Glücksspielsteuer
Posted on: 10/07/2025, 04:26h.
Last updated on: 09/07/2025, 02:36h.
- Die von US-Präsident Trump initiierte Glücksspielsteuer stößt auf Widerstand.
- Grund für die Kritik sind eingeschränkte Absetzungsmöglichkeiten für Verluste.
- Ein Entwurf der Abgeordneten Dina Titus sieht vor, diese wieder zu ermöglichen.
In der vergangenen Woche brachte der US-Präsident sein von ihm selbst “big beautiful bill” genanntes Steuerpaket mit hauchdünner Mehrheit durch Senat und Repräsentantenhaus. Dieses sieht unter anderem eingeschränkte Absetzungsmöglichkeiten für von Spielern erlittene Verluste vor. Quer durch die Instanzen wächst nun der Widerstand gegen die indirekte Glücksspielsteuer.

Das Gesetz besagt, dass Spieler in einem Jahr nur noch 90 % ihrer Verluste von 100 % ihrer Gewinne abziehen dürfen. Bisher können die Spieler die Verluste vollständig von den Gewinnen absetzen.
Beispiel: Ein Spieler erzielt in einem Jahr jeweils Gewinne und Verluste in Höhe von 100.000 USD. Bisher muss er keine Steuern auf die Gewinne zahlen, da diese durch die Verluste aufgezehrt werden. Künftig soll er nur 90.000 absetzen können. Somit bleibt ein Buchgewinn von 10.000 USD, auf den Steuern zu entrichten wären, obwohl kein Reingewinn entstand.
Diese Form der Glücksspielsteuer rief umgehend Widerstand und Protest hervor. Profispieler erklärten, dass unter diesen Bedingungen keine Aktivitäten in den USA mehr möglich seien.
Angeführt wird die Schar der politischen Gegner von der Abgeordneten Dina Titus aus Nevada. Diese machte mit ihrem Fair Bet Act nun den Vorschlag, Spielern weiterhin die vollständige Absetzung zu ermöglichen.
Neben mehr Gerechtigkeit nennt sie den Schwarzmarkt als Begründung. So würde die Steuer Spieler in das illegale Spiel treiben – etwas, das sicher nicht im Interesse Trumps und seiner großzügigen Spender aus der Glücksspielbranche sein dürfte.
Auch der Glücksspielverband rudert zurück
Neben Spielern und Politikern ist auch der Glücksspielverband auf die Linie von Titus eingeschwenkt. In einer Erklärung der Branchenlobbyisten heißt es:
Die American Gaming Association lobt die Initiative der Kongressabgeordneten Titus für die Einführung des Fair Bet Act. Wir sind entschlossen, mit der Kongressabgeordneten Titus, anderen Kongressabgeordneten und der Trump-Administration zusammenzuarbeiten, um die seit langem bestehende steuerliche Behandlung von Spielverlusten wiederherzustellen.
Der Meinungsumschwung der AGA erscheint erstaunlich, da sie zuvor Trumps Steuerpaket noch in den höchsten Tönen gelobt hatte. Der Verband hatte in einem Statement auf X seine Freude über das Gesetz ausgedrückt und eine enge Kooperation angekündigt.
Daraufhin war die Gaming Association von Spielern und Branchenvertretern teils deutlich kritisiert worden. Sie warfen ihr vor, die Interessen der Nutzer aus den Augen verloren zu haben. Dies widerspreche dem Ziel des Verbands, die Zukunftssicherheit der Branche zu schützen. Mit der Unterstützung von Titus’ Plan scheint die AGA zu versuchen, ihre Kritiker zu beruhigen.
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