950 Beamte bei Razzien gegen illegale Online-Sport­wetten

Posted on: 11/07/2025, 09:13h. 

Last updated on: 11/07/2025, 09:13h.

  • An den Razzien gegen illegale Online- Sportwetten waren 950 Beamte aus dem In- und Ausland beteiligt.
  • Die von der Münchner Kriminalpolizei geführte Aktion hatte illegale Wettanbieter zum Ziel.
  • Der kriminelle Wettring soll Hunderte Millionen Euro umgesetzt haben.

Am Mittwoch waren unter Leitung von Staatsanwaltschaft und Polizei München umfangreiche Razzien gegen illegale Online-Sportwetten durchgeführt worden. Nun nannten die Ermittler neue Details zu der Aktion, an der annähernd 1.000 Beamte beteiligt gewesen waren.

Die Polizei war im In- und Ausland beteiligt (Bild: Pixabay) Polizei
Die Polizei ging im In- und Ausland gegen die Bande vor (Bild: Pixabay)

Nach Aussage eines Polizeisprechers waren den Durchsuchungen umfangreiche Ermittlungen vorausgegangen. Demnach hatten Polizei und Staatsanwaltschaft seit März 2023 intensive Ermittlungen gegen eine hierarchisch strukturierte Tätergruppierung geführt.

Die Bande stand im Verdacht, im Bereich illegaler Online-Wettangebote seit etwa 2012 aktiv zu sein. Nachdem das für Organisierte Kriminalität zuständige Kommissariat 33 des Polizeipräsidiums München ausreichende Beweise gesammelt hatte, erließ das Amtsgericht München in der Woche die entsprechenden Durchsuchungsbeschlüsse.

Zum Umfang der Razzien gegen illegale Online- Sportwetten erklärte die Behörde:

Am Mittwoch, 09.07.2025 wurden ab 06.00 Uhr 162 Durchsuchungsbeschlüsse in München und anderen Orten in Bayern, in weiteren deutschen Bundesländern sowie im europäischen Ausland vollzogen. Bei den Maßnahmen standen insbesondere sogenannte „schwarze Webseiten“ im Fokus, die ohne die für Sportwetten erforderliche Lizenz betrieben wurden.

Von den Durchsuchungen betroffen waren Orte im In- und Ausland. Neben Bayern standen die Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Saarland, Niedersachsen und Berlin im Fokus. International wurden die Ermittler unter anderem Österreich, Spanien und auf Malta aktiv.

Insgesamt waren an der Aktion knapp 950 Polizeibeamte und Beamte der Steuerfahndung beteiligt. Allein in München durchsuchten über 200 Polizisten sowie Vertreter der Staatsanwaltschaft 51 Objekte.

Illegale Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe

Die Aktivitäten der Behörden scheinen angesichts des Umfangs der illegalen Aktivitäten durchaus berechtigt. Laut Medienberichten soll die aus über einem Dutzend Personen bestehende Bande illegale Sportwetten auf illegalen Webseiten angeboten haben.

Der kriminelle Wettring soll in den vergangenen Jahren Hunderte Millionen Euro umgesetzt werden. Da die Organisation die Wettsteuer von 5,3 % und weitere fällige Abgaben systematisch unterschlug, soll sie dabei eine zweistellige Millionensumme verdient haben.

Vor Ort konnten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicherstellen. Dazu zählen Handys, Datenträger und interne Unterlagen, die das Treiben der Bande dokumentieren.

Im Anschluss an die Razzien werden nun weitere Ermittlungen erfolgen und die Beweismittel umfassend ausgewertet. Zu den Ergebnissen dürften sich Polizei und Staatsanwaltschaft danach sicherlich äußern.