Zu teuer: Australischer Bundesstaat baut doch nicht 9.500 Spielautomaten ab
Posted on: 06/03/2025, 05:04h.
Last updated on: 05/03/2025, 11:10h.
- New South Wales hat seinen Plan begraben, 9.500 Spielautomaten im Bundesstaat abzubauen.
- Die Regierung begründet das Aus des Wahlversprechens mit den zu hohen Kosten.
- Das Geld könne stattdessen in eine umfangreichere Unterstützung von Problemspielern fließen.
In Australiens bevölkerungsreichstem Bundesstaat wird das Angebot beim landbasierten Glücksspiel vorerst doch nicht verknappt. Die Regierung von New South Wales erteilte ihrem eigenen Plan zum Abbau von rund 9.500 Spielautomaten eine Absage.

Als Grund für das Begräbnis des eigenen Wahlversprechens gibt die Regierung die hohen Kosten der Maßnahme an. Demnach würde die Entfernung der annähernd fünfstelligen Anzahl der sogenannten Pokies eine Millionensumme verschlingen.
Verantwortliche Beamte beziffern die Kosten für den Rückbau auf rund 60 Mio. AUD (35 Mio. Euro). Diese entfielen vor allem auf Entschädigungen an die Aufsteller und Betreiber der Pokies. Der hohen Summe stehe allerdings ein zweifelhafter Nutzen gegenüber.
Zur Begründung erklärte der für das Glücksspiel in NSW zuständige Minister David Harris:
Die Idee, die Automaten zu reduzieren, klingt sehr verlockend. Wenn die Fakten aber zeigen, dass es keinen wesentlichen Unterschied machen würde, sollten wir dann 60 Millionen AUD für etwas ausgeben, das keinen Unterschied macht?
Zugleich gab der Minister den Verstoß gegen das Wahlversprechen zu. Harris erklärte bei einer parlamentarischen Anhörung, dass sich die vor der Wahl gemachte Zusage als unhaltbar erwiesen habe.
Quantität und Qualität des Glücksspiels
Statt der quantitativen Erfassung des Spiels gehe es vielmehr um die zu hohe Intensität des Spiels. Aufgrund der starken Nutzung der Spielautomaten würde deren Reduzierung um etwa 10 % in New South Wales nur wenig Wirkung zeigen.
New South Wales zählt zu den Regionen mit der weltweit höchsten Dichte an Spielautomaten. Die Einwohner des Bundesstaates verspielten im vergangenen Jahr an den rund 9.000 Geräten über 8,6 Mrd. AUD. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem weiteren Anstieg um 6,3 %.
Statt der millionenschweren Rückrufaktion könnte das Geld sinnvoller ausgegeben werden, so die Regierung. Für diese Entscheidung holte sie sich die Rückendeckung eines Gremiums aus Branchenvertretern sowie Spielerschützern.
Demnach könnte das Geld besser für die Hilfe und Behandlung von Problemspielern eingesetzt werden. Allerdings machte die Regierung bisher keine Angaben dazu, welche finanziellen Mittel sie dafür bereitstellen würde.
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