GambleAware veröffentlicht neue Support-App gegen Spielsucht
Posted on: 15/07/2025, 04:50h.
Last updated on: 14/07/2025, 01:57h.
- GambleAware bietet eine neue Selbsthilfe-App gegen Spielsucht in Großbritannien.
- Die App bietet Analysetools, Lernhilfen und Podcasts zum Thema Glücksspiel.
- Junge Erwachsene in Großbritannien wollen ihr Spielverhalten einschränken.
GambleAware bietet eine neue Selbsthilfe-App. Spieler können ihr eigenes Spielverhalten kostenlos und anonym analysieren und bei Bedarf Adressen von Therapieeinrichtungen bei Spielsuchtproblemen erhalten.

Die Spielerschutzorganisation GambleAware hat in Großbritannien eine neue Selbsthilfe-App auf den Markt gebracht. Die App soll Spielern dabei helfen, die Gefahren des Glücksspiels frühzeitig zu erkennen und Hilfe bei drohenden oder bereits vorhandenen Spielsuchtproblemen bieten. Zielgruppe seien laut GambleAware besonders junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren, die bereits mit Online-Glücksspiel in Kontakt gekommen sind.
Eine Umfrage in Großbritannien hat jüngst gezeigt, dass rund 4,5 Millionen Erwachsene ihre Aktivitäten in Online-Casinos und bei Sportwettenanbietern einschränken oder sogar ganz beenden wollen. Dies trifft laut Umfrageergebnissen besonders auf jüngere Spieler zu. Rund 29 % der Teilnehmer sind zwischen 18 und 24 Jahren alt. Im Vergleich liegt der landesweite Durchschnitt in Großbritannien nur bei ca. 15 %.
GambleAware-App ist kostenlos und anonym verfügbar
Die App „GambleAware Support Tool“ ist kostenlos in Großbritannien verfügbar und kann in Verbindung mit allen gängigen Betriebssystemen wie iOS und Android genutzt werden. Spieler können auf die App anonym zurückgreifen und müssen keine persönlichen Angaben oder Kontaktdaten hinterlegen.
Die GambleAware-App bietet unter anderem die Möglichkeit, das eigene Spielverhalten zu analysieren und Einsätze zu tracken, um den Überblick über das eigene Ausgabeverhalten beim Online-Glücksspiel zu behalten.
Laut einiger internationaler Richtlinien wird Glücksspielern empfohlen, maximal 1 % des monatlichen Nettoeinkommens einzusetzen und höchstens an vier Tagen im Monat zu spielen oder zu wetten. Es wird außerdem dazu geraten, sich maximal auf zwei Spiel- oder Sportarten zu konzentrieren.
Finanzen und Wohlbefinden: Junge Spieler setzen Prioritäten
Rund 48 % der jüngeren Umfrageteilnehmer gaben an, ihr Spielverhalten aus finanziellen Gründen einschränken zu wollen. Die junge Zielgruppe erklärte, das Geld lieber in die eigene Zukunft zu investieren. Das persönliche Glück und das eigene Wohlbefinden durch eine geringere Spielteilnahme standen für 27 % im Vordergrund.
Alexia Clifford, Chief Communications Officer bei GambleAware, erklärte hierzu:
Das digitale Zeitalter sorgt dafür, dass wir praktisch ein Casino in der Hosentasche haben. Wir wissen, dass mehr Zugänglichkeit auch mehr Teilnahme bedeutet und damit ein größeres Risiko für Schäden.
Rund 93 % der Spieler ziehen es laut GambleAware vor, sich bei einem problematischen Spielverhalten selbst zu helfen, statt Therapieangebote von Spielerschutzorganisationen in Anspruch zu nehmen. Dies geschieht häufig aus Scham und aufgrund von Selbstvorwürfen. Mit der neuen Selbsthilfe-App will GambleAware genau diese Spieler erreichen und zielgerichtet Unterstützung bieten.
Neben Analysetools zum eigenen Spiel- und Setzverhalten bietet die App auch viele Lerninhalte und interessante Podcasts kostenlos an. Spieler haben über die App zudem die Möglichkeit, zu professionellen Hilfseinrichtungen weitergeleitet zu werden, um ein ambulantes oder stationäres Therapieangebot in Anspruch zu nehmen.
GambleAware nimmt staatliche Lotterie in Großbritannien in die Pflicht
GambleAware stellte zuletzt auch an die staatliche Lotterie Großbritanniens und an Wettanbieter und Online Casinos im Rahmen der Frauen-Fußball-WM 2025 eine klare Forderung und setzte sich für mehr Hinweise auf Hilfsangebote ein.
Weiterhin erklärte GambleAware, dass in erster Linie Menschen mit neurodivergenten Eigenschaften ein erhöhtes Risiko für Spielsucht aufweisen.
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