Je 7 Mio. Euro: Ita­lien vergibt 46 Lizen­zen für das Online-Glücks­spiel

Posted on: 11/07/2025, 05:00h. 

Last updated on: 10/07/2025, 06:28h.

  • In Italien wurden diese Woche 46 Lizenzen für das Online-Glücksspiel vergeben.
  • Die erfolgreichen Bewerber müssen jeweils 7 Mio. Euro Antrittsgeld bezahlen.
  • Insgesamt will der Staat mit der Vergabe der Genehmigungen 350 Mio. Euro einnehmen.

Italien ist bei der Vergabe der Lizenzen für das Online-Glücksspiel einen großen Schritt vorangekommen. In dieser Woche erteilten die Finanzbehörde und das Ministerium für Zölle und Monopole (ADM) 46 Genehmigungen an Glücksspielunternehmen aus dem In- und Ausland.

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Die ADM könnte bis zu 50 Lizenzen vergeben (Bild: ADM)

Der Vergabe vorausgegangen war eine intensive Prüfung der eingegangenen Bewerbungen. Über die Gesamtanzahl der interessierten Unternehmen machten die Behörden keine genaueren Angaben. Es wird damit gerechnet, dass die Lizenzen ab Oktober oder November dieses Jahres in Kraft treten werden.

Das nun etablierte Lizenzverfahren löst die bisherigen Genehmigungen ab. Diese waren für die Betreiber mit einer Gebühr von 200.000 Euro weitaus billiger. Der nun aufgerufene Preis entspricht dem 35-Fachen der früheren Lizenzabgabe.

Mit den nun genannten 46 Betreibern dürfte das Kontingent der Lizenzanwärter noch nicht ganz ausgeschöpft sein. Angesichts der vom Staat erwarteten 350 Mio. Euro könnte die Gesamtzahl nach Beendigung des Verfahrens bei 50 Lizenzen für das Online-Glücksspiel in Italien liegen.

Reduzierung der Konzessionäre

Auch wenn letztendlich 50 Genehmigungen vergeben werden, wird die Zahl der Konzessionäre im Land erheblich reduziert. Aktuell gibt es in Italien 81 Betreiber mit einer Online-Glücksspiellizenz.

Die ADM hatte zuvor das Ziel ausgegeben, den Online-Glücksspielmarkt zu konsolidieren. Ursprünglich hatte die Zahl der Erlaubnisse sogar annähernd halbiert werden sollen.

Weitaus stärker als die Zahl der Betreiber wird die Zahl der Online-Seiten reduziert. Nach dem künftigen Modell darf ein Lizenznehmer nur noch eine Website betreiben.

Derzeit führen 54 italienische Anbieter 320 Glücksspiel-Websites. Hinzukommen weitere 100 Websites, die von ausländischen Unternehmen vermarktet werden.

Von den momentan 420 Online-Angeboten bleiben somit lediglich rund 50 bestehen. Zu den größten Profiteuren dieser Regelung dürften Konzerne mit mehreren Tochterfirmen gehören. So könnte bspw. Flutter Entertainment über seine Marken PokerStars, Betfair, Sky Bet Italia sowie die italienischen Aufkäufe Snaitech und Sisal gleich fünf Lizenzen für sich beanspruchen.

Diese Regelung rief bereits den Protest des Branchenverbands Logico hervor. Dieser kritisierte, dass dadurch kleinere Marktteilnehmer verdrängt würden. Laut ADM dient die Reformen hingegen dazu, die finanzielle Stabilität der Betreiber aufrechtzuerhalten und internationale Regulierungsstandards zu gewährleisten.