Verl und Kaiserlautern werfen Bundesligisten aus der 1. Runde des DFB-Pokals

Posted on: 11/08/2019, 05:30h. 

Last updated on: 10/08/2019, 06:15h.

Die seit Freitag ausgespielte 1. Runde des DFB-Pokals brachte bereits einige Überraschungen. Dabei dürften insbesondere die Siege der Außenseiter SC Verl und FC Kaiserslautern als kleine Sensationen gewertet werden.

DFB-Pokal Stadion
Die 1. Pokalrunde endet am Montag (Bild: DFB)

Dass der DFB-Pokal seine ganz eigenen Gesetze hat, zeigte sich auch gestern eindrucksvoll, denn mit Mainz 05 und dem FC Augsburg erwischte es auch in diesem Jahr schon in der ersten Spielrunde zwei Favoriten aus der Bundesliga.

Überraschungen in Kaiserlautern und Verl

Auf dem Papier war die Ausgangsituation bei der Partie der drittklassigen Lauterer gegen den Erstligaclub aus Mainz klar. Doch die engagierten Hausherren zeigten von Beginn an, dass sie sich nicht kampflos aufgeben wollten. Die Mainzer wirkten demgegenüber über weite Strecken der Partie indisponiert, weshalb in der 63. Minute fast zwangläufig das 1:0 für Kaiserslautern fiel.

Fußball Kaiserslautern Fans
In Kaiserslautern jubelten die Fans (Bild: Wikipedia)

Trotz über 67 % Ballbesitz schafften es die Mainzer in der Schlussphase allerdings nicht, wirksame Akzente vor dem Tor ihres Gegners zu setzen. Im Gegenteil, denn in der 90. Minute machte Pick mit dem 2:0 alles klar.

Nach stärker traf es den FC Augsburg, denn der Bundesligist verlor beim viertklassigen SC Verl mit 1:2. Der in der Regionalliga-West spielenden Club aus dem ostwestfälischen Verl hatte bis zur 83. Minute sogar mit 2:0 geführt, ehe ein Elfmeter den Bundesligisten wieder heranbrachte. Doch die Spieler des SC Verl überstanden die Schlussoffensive der Augsburger und machten damit die Sensation perfekt.

Favoritensiege von Schalke und Leverkusen

Ansonsten kam es an den vergangenen beiden Tagen zu einigen deutlichen Favoritensiegen. So gewann Schalke 04 mit 5:0 beim SV Drochtersen, während Bayer Leverkusen einen 4:1-Sieg bei Aachen feierte.

Die deutschen Vizemeister von Borussia Dortmund hatten am Freitag die erste Pokalrunde eröffnet. Dabei zeigte sich der 1:1,05-Favorit gegen die drittklassigen Uerdinger erst in der zweiten Hälfte in guter Frühform. Eine Woche nach dem überzeugenden 2:0-Sieg im Supercup-Duell gegen Bayern München gewannen die Dortmunder ihr Erstrunden-Match mit 2:0 und profitierten dabei von einem irregulären Tor.

Nach dem Spiel gab Torschütze Marco Reus ein Handspiel zu:

“Ich glaube, in der Bundesliga wäre es kein reguläres Tor gewesen, es wäre durch den Videobeweis wohl abgepfiffen worden.”

Heute greifen Traditionsclubs wie Eintracht Frankfurt, Hertha BSC, der Hamburger SV oder der 1. FC Köln in das Spielgeschehen ein. Sie alle eint, dass sie von den Wettbüros gegen ihre jeweils unterklassigen Gegner meist als haushohe Favoriten gehandelt werden.

Den Wettquoten zufolge versprechen die Spiele zwischen dem VfB Lübeck und seinem Nordrivalen FC ST. Pauli (1:3,4 zu 1:2,0) sowie MSV Duisburg gegen Greuther Fürth (1:2,5 zu 1:2,7) mehr Spannung. Doch erst heute Abend wird sich zeigen, ob der Pokal nicht vielleicht doch eine ganz eigene Geschichten geschrieben hat.

Schaffen die Bayern die Wende?

Die amtierenden Meister vom FC Bayern München beenden mit ihrem morgigen Auftritt bei Energie Cottbus die erste Spielrunde des DFB-Pokals. Mit einem eindrucksvollen Sieg hätte der Club die Chance, mit positiven Schlagzeilen ein wenig zur Normalität zurückzukehren, denn zuletzt bestimmten Querelen das öffentliche Bild des amtierenden Meisters.

Ausgewählte Wettquoten zur 1. Pokalrunde

KFC Uerdingen 05 – Borussia Dortmund (34 – 11,5 – 1,05)
FC Ingolstadt 04 – 1. FC Nürnberg (2,9 – 3,2 – 2,5)
FC Kaiserslautern – 1. FSV Mainz 05 (5,0 – 4,0 – 1,6)
SV Drochtersen/Assel – FC Schalke 04 (36 – 12 – 1,04)
Atlas Delmenhorst – Werder Bremen (31 – 17 – 1,02)
VfB Eichstätt – Hertha BSC (15 – 7,0 – 1,16)
Chemnitzer FC- Hamburger SV (7,25 – 5,0 – 1,36)
SV Wehen Wiesbaden – 1. FC Köln (5,5 – 4,0 – 1,54)
Hansa Rostock – VfB Stuttgart (5,0 – 4,0 – 1,62)
Energie Cottbus – Bayern München (26 – 16 – 1,03)

Dabei sind es vor allem Protagonisten aus dem Verein, die für Unruhe sorgen. So weigert sich der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge beharrlich, dem Trainer Niko Kovac den Rücken zu stärken, während Führungsspieler wie Robert Lewandowski oder Manuel Neuer immer wieder eine Verstärkung des Kaders einfordern.

Insbesondere bei der Mannschaftsplanung hat es zuletzt trotz teurer Neuverpflichtungen gekriselt. So ist der Transfer des Wunschspielers Leroy Sané noch immer nicht offiziell. Dessen schwere Knieverletzung hält den Transfer zusätzlich in der Schwebe.

Nachdem die Bayern im Supercup gegen den BVB einen schwachen Auftritt hingelegt haben, bietet sich ihnen morgen die Chance zur Wiedergutmachung. Ein überzeugender Auftritt könnte für Ruhe sorgen und die Mannschaft positiv auf das am Freitag kommender Woche anstehende Auftaktspiel zur neuen Bundesliga-Saison gegen Hertha BSC Berlin einstimmen.