Spanische Lotterie ONCE tritt Coronakrise mit Betten und Online-Lotterie entgegen
Veröffentlicht am: 28. März 2020, 05:30 Uhr.
Letzte Aktualisierung am: 27. März 2020, 01:37 Uhr.
Nachdem Spanien vor knapp zwei Wochen den Notstand ausgerufen hatte, wurde der gesamte Lotterie-Betrieb eingestellt. Nun prüft die Blindenorganisation ONCE, ob sie ihre Lose während der Corona-Krise online verkaufen kann, statt die Auslosungen weiter einzustellen. Zudem stellt sie Betten für Ärzte bereit, die die Region Madrid im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen wollen.
Die Lotterielose der ONCE werden normalerweise auf der Straße in kleinen, eigens dafür eingerichteten Kiosken von Blinden oder Menschen mit anderweitigen Behinderungen verkauft. Mit den Losen sollen so Arbeitsplätze für Menschen finanziert werden, die andernorts keine Stelle erhalten würden.
Die Organziación Nacional de Ciegos Españoles (ONCE) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, die derzeit mehr als 72.000 Mitglieder hat. Rund 87 Prozent der Mitglieder sind Menschen mit schweren Sehbehinderungen, bei 13 Prozent handelt es sich um Personen, die vollständig blind sind. Neben der Sociedad Estatal Loterías y Apuestas del Estado (SELAE) ist die ONCE der einzige Anbieter, der in Spanien Lotterieprodukte anbieten darf.
Als in Spanien am 14. März der Notstand ausgerufen wurde, musste die ONCE ihren Losverkauf auf der Straße einstellen. Nun prüfe sie, ob Ticketverkauf und Auslosung des beliebten „Cupón“ möglicherweise online erfolgen könne. Dies sei in jedem Fall eine vorübergehende Maßnahme.
Soziale Dienste stehen im Vordergrund
Das Hauptaugenmerk liege derzeit jedoch auf der Betreuung der Mitglieder, die aufgrund der Ausgangssperre nicht am öffentlichen Leben teilnehmen können. Die Organisation habe daher Teams erstellt, die
„aus Sozialarbeitern, Psychologen und Freiwilligen bestehen und die Dienstleistungen für Blinde über 55 Jahren verstärken, die allein leben, um deren Situation weiter zu verfolgen und ihnen jede Hilfe zukommen zu lassen, die sie in dieser Zeit der Isolierung brauchen können.“
Zudem habe die ONCE Ärzten, die nach Madrid kommen, im Stadtteil Moratalaz Betten in einem Studentenwohnheim zur Verfügung gestellt. Insgesamt stünden für die Ärzte nun 64 Einzelzimmer mit privatem Bad bereit.
Gegenüber Königin Letizia, die in dieser Woche Kontakt mit der ONCE aufgenommen habe, habe der Präsident der ONCE, Miguel Carballeda, erklärt, die Losverkäufer würden auf die Straßen zurückkehren, sobald die Ausgangssperre aufgehoben sei.
So wolle man gleich eine möglichst große Nähe zu den Bürgern herstellen und den Integrationsgeist zurück auf die Straßen bringen.
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