Finnland erhöht Verlustgrenze für Glücksspiele mit schneller Spielabfolge

Posted on: 30/09/2020, 02:00h. 

Last updated on: 30/09/2020, 02:00h.

Das finnische Innenministerium hat bekannt gegeben, die monatliche Verlustgrenze bei Glücksspielen mit schneller Spielabfolge ab dem morgigen Donnerstag auf 2.000 Euro zu erhöhen. Damit nimmt das Ministerium [Seite auf Finnisch] eine temporäre Änderung zurück, die im Mai aufgrund der Coronakrise eingeführt worden war. Die tägliche Verlustgrenze in Höhe von 500 Euro soll bis Jahresende bestehen bleiben.

Helsinki, Finnland
Das Innenministerium in Helsinki hat gestern über die Neuerungen informiert. (Flickr: „Helsinki“ by Timo Newton-Syms, licensed under CC BY-SA 2.0)

Die Regeln gelten für das Online- und Mobilangebot des finnischen Anbieters Veikkaus. Zu den betroffenen Spielen zählen insbesondere Casino-Spiele und Spielautomaten auf der Veikkaus-Webseite sowie in der App des Anbieters.

Zusätzlich zu den staatlich vorgeschriebenen Verlustgrenzen seien Spieler dazu verpflichtet, eigene Grenzen festzulegen. Mit der Rückkehr zu den ursprünglichen Verlustgrenzen gälten demnach auch die vom Spieler selbst festgesetzten Grenzen wieder. Dies sei für die monatlichen Grenzen ab dem 01. Oktober und für die täglichen Grenzen ab dem 1. Januar 2021 der Fall.

Mit einem Regierungsbeschluss hatte das finnische Innenministerium am 1. Mai Änderungen der seit September 2019 bestehenden Verlustgrenzen für Glücksspiele mit schneller Spielabfolge festgelegt.

Hintergrund der Maßnahmen war die Absicht, den Spielerschutz während der Coronakrise zu erhöhen. Angesichts der Isolation vieler Menschen sorgte sich die Regierung um die Gefahr von zunehmender Spielsucht.

Den temporären Regelungen zufolge war die monatliche Grenze von 2.000 auf 500 Euro pro Monat verringert worden. Die tägliche Grenze war von 1.000 auf 500 Euro gesenkt worden.

Erhöhtes Spielsucht-Risiko bleibt bestehen

Zusätzlich zur Rückkehr zu den bisherigen monatlichen Verlustgrenzen seien auch andere Corona-bedingte Beschränkungen inzwischen wieder aufgehoben worden. So sind Spielhallen und Casinos in Finnland seit Ende Juni wiedergeöffnet.

Trotz der schrittweisen Lockerungen weist das Ministerium auf die fortbestehenden Gefahren des Coronavirus hin:

Die Einhaltung eines täglichen Verlustlimits von 500 Euro kann in der gegenwärtigen Situation als gerechtfertigtes Mittel zum Schutz gefährdeter Personen oder zur Verhinderung von Glücksspielproblemen und Spielschäden angesehen werden, das in einer Krisensituation aktiviert werden kann.

Das Risiko für Spielsucht sei weiterhin erhöht. Daher habe sich die Regierung dazu entschlossen, die tägliche Verlustgrenze in Höhe von 500 Euro beizubehalten.