Millionenbetrug: Englischer Finanzberater verprasst Kundengelder beim Glücksspiel

Posted on: 04/11/2020, 01:30h. 

Last updated on: 04/11/2020, 01:41h.

Ein Finanzberater aus dem englischen Colchester hat seine Kunden um mehr als 1 Million GBP betrogen. Wie die East Anglian Daily Times [Seite auf Englisch] am Dienstag berichtet hat, habe der 67-jährige David Stevens einen Großteil der Beute für Glücksspiel ausgegeben. Der Crown Court in Southwark habe ihn nun zu fünf Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt.

Colchester, England
Der Finanzberater aus dem englischen Colchester muss für mehr als fünf Jahre ins Gefängnis. (Flickr: „Colchester, Essex, United Kingdom“ by Alvin Leong, licensed under CC BY-SA 2.0)

Im Rahmen eines sogenannten Ponzi-Betrugssystem welches unter der Bezeichnung „the club“ gelaufen sei, habe der Mann zwischen 2012 und 2017 16 Kunden seiner Firma David Charles Financial Services um ihre Ersparnisse gebracht. Diesen habe er weisgemacht, ihr Geld in einen Investitionsfonds zu investieren, der kurzfristige Kredite bis zu 50.000 GBP an Kleinbetriebe vergibt. Die Zinsen hätten laut Stevens eigener Aussagen bei 12 % gelegen.

Das Ponzi-Betrugssystem sieht vor, den Geschädigten hohe Erträge für Geldanlagen zu versprechen. Mit den Einzahlungen neuer Opfer werden die bestehenden Anleger bezahlt. So habe Stevens nach Aussagen des Staatsanwaltes James Norman zur Aufrechterhaltung des Systems einen Teil des Geldes in Form von angeblichen Zinszahlungen an die Kunden ausgezahlt.

Ein Geschädigter habe durch den Betrug fast 560.000 GBP verloren. Eine 84-jährige Geschädigte habe der Mann um ihre gesamten Ersparnisse in Höhe von 58.000 GBP gebracht. Seinem letzten Opfer habe er zudem 78.000 GBP gestohlen.

Glücksspiel mit den Ersparnissen seiner Kunden

Tatsächlich habe Stevens die Gelder der geschädigten Kunden für seine persönlichen Zwecke verwendet, so etwa für Glücksspiel. James Norman erklärte:

Er hat das Geld dafür ausgegeben, seine eigenen Geschäfte zu stützen und seinen eigenen Lebensstil zu finanzieren – nicht zuletzt für seinen beträchtlichen Hang zum Glücksspiel.

Vor dem Crown Court in Southwark sei Stevens wegen 15-fachen Betruges sowie eines Falls von Diebstahl angeklagt worden. Steven habe die Vorwürfe zunächst abgewiesen. Erst am 15. Oktober habe er sich schließlich für schuldig bekannt.

Die Gefängnisstrafe in Höhe von fünf Jahren und neun Monaten habe der Richter Michael Hopmeier mit dem finanziellen und emotionalen Schaden erklärt, den Stevens den Geschädigten zugefügt habe. Stevens habe das Vertrauen der Geschädigten zunächst durch rechtmäßige finanzielle Beratung gewonnen.

Neben hohen finanziellen Verlusten seien die Betroffenen auf diese Weise in ihrem Vertrauen erschüttert worden, so der Richter.